MERS-Patientin: Keine Besserung

Weiter kritisch ist der Zustand jener Patientin, die seit Sonntag wegen einer MERS-Erkrankung im Kaiser-Franz-Josef-Spital behandelt wird. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) wurden zwei Kontaktpersonen im Krankenhaus aufgenommen.

Einem Sprecher des Wiener Krankenanstaltenverbundes (KAV) zufolge gilt der Zustand der Frau als unverändert, Die Ärzte stellten einen „vorsichtig positiven Trend“ fest. Sie ist seit Sonntag in der Isolierstation der Infektionsabteilung des Kaiser-Franz-Josef-Spitals, es handelt sich um den ersten Fall einer MERS-Erkrankung in Österreich - mehr dazu in MERS-Virus: Frau weiter in kritischem Zustand.

Arzt mit Maske

ORF

Weiterhin muss die Patientin in der Isolierstation behandelt werden

Patientin reiste am 22. September nach Wien

Am Donnerstag veröffentlichte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Details zu dem ersten MERS-Coronavirus-Fall in Österreich. „Bei dem Fall handelt es sich um eine 29 Jahre alte Frau mit saudi-arabischer Staatsbürgerschaft, die am 22. September auf einem Flug von Doha (Katar) nach Wien gereist war“, hieß es vonseiten der WHO.

Die Frau war von Affif in Saudi-Arabien über Riad mit dem Auto nach Katar gereist. Zwei Tage nach der Ankunft in Wien sei sie in ärztliche Behandlung gekommen und am 26. September in ein Privatspital aufgenommen worden. Zwei Tage später, am 28. September, erfolgte dann die Aufnahme in der Infektionsabteilung des Kaiser-Franz-Josef-Spitals. Einen Tag darauf lag laut WHO bereits die Bestätigung des MERS-Verdachts durch eine Laboruntersuchung vor, ein weiterer Bestätigungstest fiel am Dienstag dann ebenfalls positiv aus.

Zwei weitere Personen im Spital

„Alle in Österreich identifizierten Kontaktpersonen wurden über die Erkrankung informiert und werden durch die österreichischen Gesundheitsbehörden beobachtet. Bisher zeigten zwei enge Kontaktpersonen Symptome der oberen Atemwege und wurden ins Spital aufgenommen“, teilte die WHO mit.

„Alle High-Risk-Personen wurden besonders beobachtet und auch serologisch (Labortest; Anm.) untersucht. Zwei dieser Personen haben grippale Symptome entwickelt. Die gute Nachricht ist, dass alle Laborergebnisse negativ waren“, sagte Pamela Rendi-Wagner, Sektionsleiterin für öffentliche Gesundheit im Gesundheitsministerium.

„Die österreichischen Gesundheitsbehörden nehmen an, dass die Patientin vor und während der internationalen Flüge infektiös war“, so die WHO. Deshalb hätte man den Behörden in Katar auch alle Informationen zukommen lassen.

Neuerkrankungen zuletzt gesunken

Die Gesundheitsbehörden im Nahen Osten sind seit Monaten speziell aufmerksam, was MERS-Coronavirus-Infektionen angeht. Bisher wurden laut WHO 835 per Labortest bestätigte Erkrankungen registriert. Es gab zumindest 301 Todesfälle. Die Zahl der Neuerkrankungen ist in der jüngeren Vergangenheit laut WHO gesunken.

Ein Problem könnte allerdings mit den derzeitigen Pilgerreisen von Muslimen nach Mekka entstehen. Möglicherweise gibt es für MERS-Infektionen auch ein jahreszeitlich schwankendes Risiko. Die WHO wies darauf hin, dass es im Frühjahr zu mehr Erkrankungen gekommen ist.