„Fan Cafe“ mit Eurovisionshymne eröffnet

Mit der Eurovisionshymne ist am Sonntagabend das Zentrum der Hardcore-Song-Contest-Fans in Wien-Landstraße eröffnet worden. Conchita Wurst präsentierte ihr neues Album und dankte den Fans: „Ihr habt mir den Platz auf der Bühne gegeben“.

„Wir haben uns drei Wochen Urlaub genommen und geben uns jetzt das gesamte Song-Contest-Programm“, sagte ein Mitglied des Kölner Eurovision-Fanclubs. „Danach geht es zur Regeneration in die Berge in die Steiermark.“ Bereits zwei Stunden vor der Eröffnung sicherten sich die ersten Song-Contest-Enthusiasten einen Platz direkt vor der Bühne im „Euro Fan Cafe“ in der EMS-Lounge. Song-Contest-Fanschals, -taschen, -shirts, -hüte und -fahnen so weit das Auge reicht.

Heimische Ex-Song-Contest-Starter bei Eröffnung

Auch Conchita war ein gängiges Motiv für T-Shirts und jegliche Bildschirmhintergründe an dem Abend. „Ich war bei einem Meet and Greet mit Conchita und habe gleich ganz viel von meinem Gewand unterschreiben lassen“, sagte ein Fan mit der Aufschrift „We are unstoppable“ und einem Autogramm von Conchita auf ihrem T-Shirt. Bis zum offiziellen Start verfolgten die Fans die Eröffnung am Rathausplatz mit, die auf der großen Leinwand über der Bühne übertragen wurde.

Mit der Eurovisionshymne wurde das „Fan Cafe“ dann offiziell eröffnet und der prominent besetzte Showreigen konnte beginnen. Den Auftakt machte die ehemalige Song-Contest-Teilnehmerin Anita Wagner mit ihrem Hit „Einfach weg“. „Es ist zwar schon 31 Jahre her, aber es kommt mir vor wie gestern“, sagte die Sängerin, die auch das traditionelle „Merci, Chérie“ von Udo Jürgens zum Besten gab, das bei der Eröffnungsfeier natürlich nicht fehlen durfte.

Gary Lux sang sein „Kinder dieser Welt“

Dann folgte Matt Morgan, der beste Freund von Conchita, und präsentierte seinen Song „Raise your voice“. Auf den Sieg von Conchita zurückblickend sagte er: „Ich hatte damals so Angst, dass etwas schief gehen könnte. Ist Conchita nervös? Trifft sie den Ton? Wird sie erschossen? Das waren alles meine Sorgen“.

Mit „Kinder dieser Welt“ ließ Song-Contest-Legende Gary Lux die Herzen der Fans höher schlagen. „Auch für mich ist es ein tolles Erlebnis, immer wieder zu sehen, was für ein fescher Zapfen ich einmal war“, scherzte er und blickte auf das eingeblendete Video, das ihn bei der Eurovision-Teilnahme von 1985 zeigte. Insgesamt trat er sechs Mal für Österreich an.

Conchita: „Ich bin heute hier, um euch zu danken“

Highlight des Abends war schließlich der Auftritt von Conchita Wurst, der „Queen of Europe“, wie sie in der Moderation angekündigt wurde. Sie präsentierte ihre neuen Lieder, wie etwa „Somebody to love“. Obwohl das Album erst am Freitag erschienen ist, saß der Text bei den Fans bereits einwandfrei. Minutenlange Zugabe-Rufe folgten nach ihrem Song „You are unstoppable“. „Ich sage jetzt schon jedem, dass es nicht meine Schuld alleine war, dass ich gewonnen habe. Und deswegen bin ich heute hier, um euch zu danken, dass ihr mir den Platz auf der Bühne gegeben habt“, sagte Conchita.

Conchita

ORF/Gerlitz

Bei der Eröffnung des „Fan Cafes“ präsentierte Conchita ihr neues Album

Anschließend begeisterte der heimische Ex-Song-Contest-Starter Thomas Forstner mit „Nur ein Lied“ das Publikum. Funkige Soulmusik gab es dann von Stella Jones, die Österreich 1995 vertreten hat, zu später Stunde zu hören.

Live Acts und Karaoke-Singen im „Fan Cafe“

Rund 700 Besucher waren am Sonntagabend im Cafe in der Dietrichgasse, schätzten die Veranstalter. „Für einen Sonntag nicht so schlecht“, zeigte sich Claudia Wegmayer-Czaak vom heimischen Fanclub mit der Eröffnung zufrieden. In der kommenden Woche wird den Besuchern im „Fan Cafe“ täglich - mehr oder weniger ohne Sperrstunde - ein Programm mit Live Acts und Karaoke-Singen geboten. „Vor allem nach den Veranstaltungen in der Stadthalle, wenn sie weiter ihre Musik hören und tanzen wollen“, erklärte Wegmayer-Czaak.

Unter Tags ist der Eintritt in das Cafe kostenlos, für die Abendveranstaltungen braucht man ein Ticket. Diese sind jedoch bereits ausverkauft. „Die Leute leben den Song Contest, sie richten ihre Urlaube danach aus. Ich auch. Halten Sie mich für naiv, aber das ist mein europäischer Gedanke“, erklärte Wegmayer-Czaak.

Martina Gerlitz, wien.ORF.at

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