Frühjahrsputz für Wiens Brunnen

Pünktlich zum Weltwassertag dürfen auch Wiens Brunnen wieder sprudeln. Für die Wasserqualität in Wien gibt die Stadt jährlich einen hohen Betrag aus. Alleine die Sanierung des Rohrnetzes kostet 50 Millionen Euro.

„Keine Stadt der Welt kann sich eines so effektvollen Schmuck- und Schaustückes rühmen, wie es heute Wien mit der neuen Fontaine auf dem Schwarzenbergplatz erhalten hat“, hieß es in der Ausgabe der „Presse“ vom 25. Oktober 1873. An diesem Tag wurde der Hochstrahlbrunnen auf dem Schwarzenbergplatz eröffnet. Sein Bau fand zu Ehren der Hochquellwasserleitung statt, die damals fertiggestellt worden war.

Schwarzenbergplatz

ORF.at/Carina Kainz

Im Sommer ist der Brunnen auf dem Schwarzenbergplatz ein Touristenmagnet

Mittlerweile ist der Brunnen ein Wiener Wahrzeichen. Ab 22. März, dem UNO-Weltwassertag wird er als erster Wiener Brunnen in diesem Jahr wieder in Betrieb genommen. Dafür mussten am Montag noch die Glasscheiben der 24 Beleuchtungsschächte geputzt werden. Zusätzlich kommt zum ersten Mal LED-Technik zum Einsatz, um den Brunnen stromsparend zu beleuchten. Die restlichen 55 Monumental- und Denkmalbrunnen gehen dann nach und nach in Betrieb, genauso wie die 980 Trinkbrunnen der Stadt.

50 Millionen jährlich für „Rohrnetzoffensive“

Für die Qualität des Trinkwassers gibt die Stadt jährlich mehrere Millionen aus. In die Erneuerung und den Ausbau des Rohrnetzes investiert sie beispielsweise 50 Millionen Euro. Dieses Budget wurde 2012 unter Umweltstadträtin Ulli Sima (SPÖ) festgelegt. Zuvor betrug es nach Auskunft der Stadt im Schnitt 30 Millionen.

„Wir versuchen jedes Jahr in etwa ein Prozent des Rohrnetzes zu erneuern. Das entspricht 30 Kilometern“, sagte Astrid Rompolt, Sprecherin von Wiener Wasser (MA 31). Die „Rohrnetzoffensive“ habe dazu geführt, dass nur noch zehn Prozent des Wassers in den Leitungen verloren ginge: „Das ist international gesehen tatsächlich ein sehr niedriger Wert. Üblich sind eher 20 bis 40 Prozent“, so Rompolt.

70 Hochquellwasseranlagen außerhalb Wiens

Zusätzlich gibt die Stadt pro Jahr 15 Millionen Euro für die „Erhaltung der Quellschutzwälder“ außerhalb Wiens aus. Diese liegen auf dem Hochschwab, auf dem Schneeberg und der Rax. Insgesamt 70 Hochquellwasseranlagen werden außerhalb Wiens betrieben. „Das Wiener Forstamt kümmert sich außerdem darum, das die Wälder richtig durchmischt sind“, so Rompolt. Kritik an den Ausgaben für Rohrnetz und Quellwälder gebe es kaum: „Nein, diesbezüglich herrscht eigentlich eine sehr hohe Akzeptanz.“

All diese Maßnahmen und Ausgaben sollen garantieren, dass schlussendlich frisches Hochquellwasser aus den Wiener Trinkbrunnen spritzt. Oder wie es „Die Presse“ dazumal beschrieb: „Als es 7 Uhr schlug wurden die elektrischen Lichter entzündet und im blendenden Schein derselben, begrüßt von dem weithinschallenden taußendstimmigen Ah! begann die Wassersäule höher und höher zu steigen.“

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