„Orient & Okzident“ im Belvedere
Künstlerreisen in die nahe und weitere Ferne sollen durch die Schau nachvollziehbar gemacht werden, die ementsprechend auch als Reise aufgebaut ist. Zuerst sieht man August von Pettenkofens küssenden Landbewohner oder Gustav Ranzonis beeindruckende „Schafherde in der Puszta“. An der dalmatinischen Küste stechen Emil Jakob Schindlers kroatische Küstenlandschaften ebenso ins Auge wie Eugen Jettels „Valle Oscura“.
Belvedere Wien
Die Mündung des Bosporus dokumentierten Thomas Ender und Emanuel Stöckler, bevor nicht zuletzt in Ägypten viele Motivsuchende fündig wurden.
Von Dokumentation zum Einfangen von Stimmungen
Leopold Carl Müller fand besonders Gefallen an den reduzierten Farben und der kargen Natur, dem eigentümlichen Spiel von Licht und Schatten und der einheimischen Bevölkerung, Hubert Sattler schuf eine fast fotorealistische Abbildung der Kolosse des Memnon, die auch als Titelbild für die Ausstellung dient, Karl Ludwig Libay dokumentierte die zeitgenössische Architektur in Ägypten und auch eine Steinigungsszene.
Von der reinen Dokumentation des Gesehenen weg entwickelt sich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ein verstärkter Hang zum Festhalten von Stimmungen und Atmosphäre, so Kuratorin Sabine Grabner.
Naturhistorisches Museum, Wien
Veranstaltungshinweis
„Orient & Okzident. Österreichische Künstler auf Reisen“, 29. Juni bis 14. Oktober, Belvedere, täglich 10.00 bis 18.00 Uhr, Mittwoch 10.00 bis 21.00 Uhr
Den Abschluss der Schau bildet ein Raum, in dem die weiteren Reisen nach Indien dokumentiert werden - schließlich erleichterten die Öffnung des Suez-Kanals und erste Reiseagenturen auch die Reisen in die Ferne. Größtenteils ist die Ausstellung im Unteren Belvedere im Übrigen mit Werken aus der eigenen Sammlung bestückt.