Albertina zeigt „Körper als Protest“

Die Albertina will neuerdings Privatpersonen als Ausstellungssponsoren gewinnen. Für die aktuell laufende Fotoschau „Körper als Protest“ können Kunstfreunde Gelegenheit, eine „Fotopatronanz“ für 500 Euro übernehmen.

„Wir konfrontieren die Besucher fotografisch mit Themen wie beispielsweise Verwundbarkeit, Krankheit oder Vergänglichkeit“, erklärte Sarah Wulbrandt von der Albertina. Das Zentrum der Ausstellung, die bis 2. Dezember läuft, bildet eine Werkgruppe des Britischen Fotografen John Coplans.

Verfremdung als Thema

In seinen großformatigen, seriell angelegten Bildern konzentrierte sich der Künstler auf die Darstellung des eigenen, nackten Körpers. „Coplans hat über Jahre den Alterungsprozess seines Körpers fotografisch festgehalten. Seine Bilder bestehen aus mehreren, über zwei Meter hohen Fragmenten, auf denen Körperteile verfremdet dargestellt sind“, so Wulbrandt.

Weitere Künstler wie etwa Hannah Villiger rücken ebenfalls den Körper in den Mittelpunkt ihrer künstlerischen Auseinandersetzung: Villiger ertastete ihre Identität durch Polaroid-Fotografie.

John Coplan

Albertina Wien

John Coplans „Interlocking Fingers No. 17“

Möglichkeit zur Kunst-Patenschaft

Anlässlich der Ausstellung haben Privatpersonen die Möglichkeit, sich als Ausstellungssponsor zu beteiligen: Kunstfreunde können eine „Fotopatronanz“ übernehmen. Diese schlägt mit 500 Euro pro Exponat zu Buche.

Als Ergänzung zum Firmensponsoring schlägt das Museum diesen Weg schon länger ein - seit der laufenden Joel Sternfeld-Schau auch bei Fotografie. Damals wurden neun Bild-Patronanzen verkauft. „Auf diesem Wege haben auch Privatpersonen die Möglichkeit, sich an der Albertina zu beteiligen und den Ankauf weiterer Exponate zu unterstützen“, erklärt Wulbrandt.

Falls man sich also dazu entschließt, eine Fotopatronanz zu übernehmen, genügt ein Anruf in der Albertina. Welche Extras erwarten einen als Foto-Patron? "Die Spender werden auch diesmal neben „ihrem" Foto genannt und sind als Gäste zum Eröffnungsempfang mit den Künstlern geladen“, so Wulbrandt.

John Coplan

Albertina Wien

John Coplans „Frieze No. 6“

Körper als zentrales Thema

Die Ausstellung ist nicht die erste, in der John Coplans Werke präsentiert werden: Bereits im Jahr 2007 zeigte die Albertina unter dem Titel „Gegen den Strich der Fotografiegeschichte“ eine seiner Arbeiten. Damals wurden unter dem Titel „Blicke, Passanten“ Momentaufnahmen aus Städten wie etwa New York, Berlin oder Wien ins Licht gerückt.

2009 fanden sich einige Fotografien Coplans in der Ausstellung „Body and Language. Zeitgenössische Fotografie aus der Albertina“. Die Werke spiegelten ebenfalls die Auseinandersetzung mit dem Altern seines eigenen Körpers wieder. „Coplans begann im Alter von 64 Jahren seinen Verfall zu dokumentieren, er tat dies bis zu seinem Tod im Alter von 83 Jahren im Jahr 2003“, so Wulbrandt.

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