Emirates gewinnt Streit um Wien-Flüge

Die in Dubai beheimatete Fluglinie Emirates darf den Flughafen Wien bis 24. März 2012 weiter 13-mal pro Woche anfliegen. Die AUA spricht von einem „schmerzhaften Schlag für das Drehkreuz Wien“.

Die zuständige Behörde Austro Control hat den Status quo der Emirates bestätigt. Auch in der Winterflugperiode vom 30. Oktober bis 24. März 2012 darf Emirates 13-mal pro Wochen Wien anfliegen. Die Genehmigung für die Aufstockung der wöchentlichen Landerechte von sieben auf 13 war bisher bis Ende Oktober befristet.

Flugzeug der Linie Emirates

APA/Herbert Pfarrhofer

Flugzeug der Emirates am Flughafen Wien-Schwechat

Auflagen für Verlängerung erteilt

Die Behörde begründet ihre Entscheidung mit der Bundesgesetzgebung über den zwischenstaatlichen Luftverkehr und das geltende Luftverkehrsabkommen der Fluglinie Emirates.

„Die Entscheidung, die Genehmigung unter bestimmten Auflagen zu erteilen, ermögliche es der Behörde, in einem angemessenen Beobachtungszeitraum die Auswirkungen des Flugverkehrs durch die Fluglinie Emirates auf den Wirtschaftsstandort Österreich und damit das gesamtwirtschaftliche Interesse zu bewerten“, heißt es in einer Aussendung der Austro Control. Die Auflagen dienten vorwiegend dazu, die Passagierströme zu ermitteln und die kapazitären Bedingungen zu analysieren.

„Schmerzhafter Schlag für Drehkreuz Wien“

Die AUA kritisierte die Entscheidung der Austro Control. Das Verkehrsministerium habe gegen den Luftfahrtstandort Wien entschieden. Das Ministerium „hat leider dem massiven Druck von Emirates nicht standgehalten. Das ist ein schmerzhafter Schlag für die weitere Entwicklung des Drehkreuzes in Wien“, sagte AUA-Vorstand Peter Malanik.

Das Ministerium habe diese Entscheidung ohne Not getroffen. Es gebe nach wie vor keine rechtliche Grundlage für das Verlangen von Emirates, mehr als sieben Flüge pro Woche auf der Strecke durchzuführen. Im Gegensatz zur hoch subventionierten Staatsairline stelle sich die AUA jedem fairen Wettbewerb.

AUA sieht Langstrecken bedroht

Emirates und die Verluste schreibende AUA streiten sich seit Monaten über die Landerechte. Die AUA sieht durch den Vormarsch der Golf-Airline eigene Langstreckenverbindungen bedroht. Das AUA-Management wollte eine Expansion der staatsnahen Emirates aber verhindern und verwies auf „Kostenvorteile“ durch Nichteinhaltung von europäischen Sozial- und Umweltstandards.

Bei einer Verlängerung der Landerechte für die Emirates hatten die AUA-Vorstände zuletzt billigere Gebühren am Flughafen gefordert - mehr dazu in wien.ORF.at.

Emirates kooperiert mit Lauda

Laut einem Bericht des Wirtschaftsmagazins „trend“ kooperiert seit kurzem auch Niki Lauda mit den Emirates. Mit einem sogenannten Interline-Agreement werden gemeinsame Code-Share-Flüge angeboten.

Damit ist es möglich, zum Beispiel von Dubai über Wien nach Barcelona zu fliegen - das Ticket für beide Flüge wird dabei in einem Buchungsvorgang erworben. „Im Jänner“ wird die definitive Entscheidung über erste, konkrete Angebote fallen, sagt Lauda im kommenden „trend“.

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