Schneepflüge erhalten Doppelklingen

Heuer werden in Wien erstmals Schneepflüge im Einsatz sein, die mit zwei hintereinander montierten Klingen ausgerüstet sind. Der - nach dem bekannten Nassrasierer benannte - neue „Gillette-Pflug“ soll die Beseitigung der Schneemassen erleichtern, hieß es heute.

Insgesamt 15 dieser Spezialpflüge stehen zur Verfügung. Sie können sich dem Profil der Straße besser anpassen, wie Umweltstadträtin Ulli Sima (SPÖ) und der Chef der zuständigen Magistratsabteilung 48, Josef Thon, bei der Präsentation erklärten. Die erste Klinge ist wie bisher starr ausgelegt, dahinter folgen bewegliche Lamellen aus Kunststoff. Sie können den Schnee auch aus Vertiefungen, etwa aus Spurrillen, entfernen.

Ziel: Weniger Einsatz von Salz

Bisher wurde dem restlichen Schneefilm mit Auftaumitteln der Garaus gemacht. Die präzisere Räumung soll die Menge der aufgebrachten Salzsole nun reduzieren. Was nicht heißt, dass es davon zu wenig gibt, wie versichert wurde. „Wir haben die Salzreserven heuer verdoppelt“, sagte Sima. Insgesamt 50.000 Tonnen lagern in Wien. Damit soll garantiert werden, dass die Vorräte auch bei einem extrem strengen Winter nicht ausgehen. Denn während der Saison sind Zukäufe kaum möglich, da bei entsprechender Witterung Engpässe drohen - was etwa in Deutschland im vergangenen Jahr für einen „Salznotstand“ gesorgt habe.

Schneepflug mit zwei hintereinander montierten Klingen

APA/PID/HOUDEK

Fast 400 Räumfahrzeuge unterwegs

In Wien sind im Winter insgesamt fast 400 Räumfahrzeuge unterwegs - vom großen Pflug bis zum kleinen Räumgefährt. Heuer werden erstmals auch die wichtigsten Radwege von Schnee und Eis befreit.

Die Doppelklingenpflüge wurden übrigens eigens für Wien entwickelt - gemeinsam von der MA 48 und einem auf Kommunalfahrzeuge spezialisierten Unternehmen. Der Begriff Doppelklinge darf dabei ganz offiziell verwendet werden: Die Rathaus-Schneeräumer haben bei Gillette um Erlaubnis gefragt.

Hauptradrouten erstmals durchgängig geräumt

Der Winterdienst der Stadt befreit zudem heuer erstmals durchgängig die Hauptradrouten von Schnee und Eis. Unter das 255 Kilometer lange Basisnetz fallen etwa die Wege entlang des Rings, des Donaukanals, der Zweierlinie oder des Gürtels. Ein Plan mit den betreffenden Routen ist auch im Internet abrufbar, informierte die zuständige MA 48 in einer Aussendung.

Die Betreuung der Radwege erfolgt vorwiegend mit Sole. Zur Verbesserung wurden für die heurige Saison zusätzlich sechs Traktoren mit Pflug und Streuanhängern mit einem Fassungsvermögen von je 1.200 Litern angeschafft. Das restliche Bikenetz werde im Zuge der weniger stark befahrenen Nebenstraßen bzw. Nebenfahrbahnen mitbetreut, hieß es.

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