AKH-Ärzte bitten um Spenden

Die Mediziner im AKH haben auf einer eigens ins Leben gerufenen Homepage einen Spendenaufruf gestartet. „Wir rufen damit alle, die sich für ein weiterhin vorbildhaftes Gesundheitssystem in Wien einsetzen möchten, auf, zu spenden“, hieß es in einer Aussendung am Freitag.

Der Verein Rettet das AKH wurde seitens der Ärzteschaft gegründet, um die „bisherige hohe Qualität der medizinischen Versorgung sowie der Forschung und Ausbildung im Wiener AKH zu sichern“, hieß es in der Aussendung weiters.

Druck auf Politik soll erhöht werden

Mit der Homepage - die auch ein Manifest der Ärzteschaft beinhaltet - sollen Spenden lukriert werden. „Wir rufen damit alle, die sich für ein weiterhin vorbildhaftes Gesundheitssystem in Wien einsetzen möchten, auf, zu spenden und gemeinsam den notwendigen Druck auf die Politik auszuüben, die notwendigen finanziellen Mitteln für die medizinische Grundversorgung aller Patienten am Wiener AKH aufzubringen“, hieß es weiters.

Meduni Wien Betriebsrats-Chef Thomas Szekeres

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Betriebsrats-Chef Thomas Szekeres

Erst am Donnerstag hielten die Mediziner eine Betriebsversammlung ab, um Kollegen über den geplanten Sparkurs in Österreichs größtem Krankenhaus zu informieren. „Es sind vom Rektor der Meduni, die die Ärzte am AKH stellt, Einsparungen von 24 Ärzten im Nachtdienst mit 1. Jänner 2012 angekündigt worden“, so Betriebsrat-Vorsitzender Thomas Szekeres. „Diese Einsparung wird auch zu massiven Auswirkungen auf die Patientinnen und Patienten führen“.

Die Veranstaltung diente zur „Information der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und wir werden besprechen welche weiteren Maßnahmen wir ergreifen“, so Szekeres.

Betriebsrat warnt vor längeren Wartezeiten bei OPs

„Die konkreten Dienste, die eingespart werden sollen sind noch nicht bekanntgegeben worden. Wir befürchten längere Wartezeiten bei Operationen und dass die Notfallaufnahme nur eingeschränkt funktionsfähig wäre, weil die Absicht bestehen könnte, die Fachärzte in der Notfallaufnahme einzusparen“, sagte der Betriebsrats-Chef.

Die Ärzte im AKH zählen zur Medizinischen Universität und werden vom Wissenschaftsministerium bezahlt. „Wir werden Forderungen an die Bundesregierung stellen, damit das AKH voll funktionsfähig bleibt“, kündigte Szekeres an. In den vergangenen Wochen haben Ärzte der MedUni wiederholt auf die geplanten und beabsichtigten Kürzungen aufmerksam gemacht, etwa in einem Offenen Brief an Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle (ÖVP).

Die Rede war darin von „gefährlichen Personalverdünnungen“. Gefordert wurde unter anderem, dass die veranlasste „Nichtnachbesetzung“ von mindestens 40 bis 50 Stellen rückgängig gemacht werden müsse. Auch die Nacht-Journaldienste dürften nicht reduziert werden, verlangen die Ärzte.

Ärztekammer kündigte Pressekonferenz an

Dass die Diskussion schon bald endet, davon ist nicht auszugehen. Für den kommenden Montag hat die Ärztekammer zu einer Pressekonferenz mit dem Titel „Steht das Wiener AKH vor dem Kollaps? - Dramatische Personaleinsparungen und Reduktion der Nachtdiensträder angeordnet“ geladen.

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