Vom Pavillon zur Kunstzentrale

Was 1958 als Österreich-Pavillon auf der Weltausstellung in Brüssel begann, ist 2011 fertig umgebaut und saniert worden: das 21er Haus. Seitdem wird das Gebäude vom Belvedere als Kunstzentrale geführt. Heute heißt es Belvedere 21.

Es war ein Entwurf des österreichischen Architekten Karl Schwanzer, der 1956 zum Sieger im Wettbewerb um den Österreich-Pavillon in Brüssel gekürt wurde. In Sichtweite des Atomiums sollte „mit minimalem Aufwand maximaler Effekt erzielt werden“, so der 1975 verstorbene Schwanzer. Die VÖEST errichtete auf einem Stahlskelett ein 40 mal 40 Meter großes Ausstellungsgeschoß in sechs Meter Höhe auf vier Stützen. Das Gebäude erhielt 1958 den „Grand Prix d’Architecture“.

Der Pavillon lebte nach der Weltausstellung weiter. Am 20. September 1962 wurde das Gebäude als „Museum des 20. Jahrhunderts“ im Schweizer Garten zwischen Arsenal und Südbahnhof eröffnet. Schwanzer hatte den Pavillon umgebaut und unter anderem das Erdgeschoß verglast, den Hof überdacht und Fassaden verändert.

Knapp 32 Millionen in Umbau investiert

Das Museum, bald als 20er Haus bekannt, wurde nicht nur mit Ausstellungen, sondern auch mit Filmen und Konzerten bespielt. Es entwickelte sich unter den ersten Direktoren Werner Hofmann und seinem Nachfolger Alfred Schmeller zu einem Hotspot der Kunstszene. Nach der Gründung des Museums Moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien (MUMOK) und dessen Einzug in das Palais Liechtenstein wurde das 20er Haus als Wechselausstellungsdependance geführt.

21er Haus

ORF.at/Roland Winkler

Im Frühsommer 2002 übernahm das Belvedere das 20er Haus. Adolf Krischanitz, ein Schüler Karl Schwanzers, gewann den Wettbewerb um den Umbau. Tiefgeschoße bieten nun Platz für die Wotruba-Stiftung und die Artothek des Bundes, die in das Haus einzogen. Die Gesamtkosten für den Umbau betrugen rund 31,9 Mio. Euro. Der Spatenstich erfolgte am 13. Juni 2008, die Fertigstellung, unter dem Namen 21er Haus, am 20. September 2011.

21er Haus wurde Ende 2017 zu Belvedere 21

Die bisher erfolgreichste Ausstellung war jene des chinesischen Regimekritikers Ai Weiwei - mehr dazu in Ai Weiwei: Erfolgreichste Schau im 21er Haus. Ende 2017 wurde das 21er Haus noch einmal umbenannt in Belvedere 21. Die Begründung des Belvedere: Das 21er Haus würde sowieso zum Belvedere gehören, und das Belvedere sei die stärkere Marke.

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