Grissemänner gegen Weihnachtsmänner
„Der Weihnachtsmann ist eine amerikanische Figur, die angeblich am Nordpol wohnt, mit Coca Cola daherkommt, am 24. Dezember nicht einmal Geschenke verteilt, sondern irgendwas in Socken stopft und über den Schornstein wieder nach oben fährt“, ärgert sich Ernst Grissemann. Die 77-jährige Ö3-Radiolegende brachte gemeinsam mit seinem Sohn Christoph das Buch „Klappe, Santa!“ heraus.
„Wir haben das Buch nicht geschrieben, sondern nur herausgegeben“, betonte Christoph Grissemann zu Beginn der Buchpräsentation in der Buchhandlung Kuppitsch in der Schottengasse. Natürlich sei auch die eine oder andere Geschichte von ihnen im Buch enthalten, aber ansonsten haben die beiden Herren nur ihre bekannten Namen für das Buch hergegeben.
ORF/Florian Kobler
Leseduell zwischen Vater und Sohn
„Mein Vater hat 90 Prozent der Arbeit gemacht, ich stehe nur in seinem Schatten“, so Christoph Grissemann. Bei der Buchpräsentation wechselten sich Vater und Sohn gemeinsam beim Lesen ab. Ernst Grissemann begeisterte sowohl mit einer tiefen Weihnachtsmann- als auch angenehmen Erzählerstimme. Diese Qualität schätzte nicht nur das Publikum. „Endlich habe ich einen guten Präsentator an meiner Seite. Ich bin das durch meine Arbeit mit Dirk Stermann gar nicht gewohnt. Mein Vater kann aus dem Telefonbuch lesen und die Leute würden zuhören“, sagte Christoph Grissemann stolz über seinen Vater. Aber auch dem FM4- und Willkommen-Österreich-Moderator hörte das Publikum gerne zu.
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Texte von Kästner, Ringelnatz und Co
Die Geschichten, Mundartgedichte und Satiren im Buch sind hin und wieder lustig, manchmal einfach nur schräg und teilweise sogar tiefsinnig. Es sind Texte von Bertolt Brecht, Robert Gernhardt, Erich Kästner und Joachim Ringelnatz mit dabei. Eines haben die Werke gemeinsam: Sie stimmten die Besucher auf das Weihnachtsfest ein - jedoch auf ein Weihnachten der anderen Sorte.
Buchhinweis
Ernst und Christoph Grissemann (Hg): Klappe, Santa! Residenz Verlag, 224 Seiten, 19,90 Euro.
„Bücher über das besinnliche Weihnachten gäbe es ohnehin viele“, so Ernst Grissemann. Die beiden Herausgeber wollten mit ihrer Auswahl an humorvollen Geschichten das moderne Weihnachten beleuchten, beispielsweise das stresserfüllte Hetzen durch die Einkaufsstraßen. Es verwundert daher kaum, dass im Buch keine besinnlichen Weihnachtsgedichte, dafür aber Beweise enthalten sind, warum der Weihnachtsmann nicht existiert haben kann - und falls doch, er Weihnachten nicht überlebt hätte.