Wenn Heizen zum Luxus wird

Rund 105.000 Menschen in Wien können laut Armutskonferenz ihre Wohnung nicht ordentlich heizen, weil ihnen das Geld dazu fehlt. Die jüngsten Preiserhöhungen bei Gas und Fernwärme haben das Problem nochmals verschärft.

In Österreich sind laut dem aktuellen Armutsbericht rund eine Million Menschen armutsgefährdet. Fast jeder zehnte Wiener lebt in Armut. Besonders betroffen sind Ausländer aus einem Nicht-EU-Land, Langzeitarbeitslose oder Menschen in schlecht bezahlten Jobs und Alleinerzieherinnen und Alleinerzieher.

Grafik zur Armut in Österreich

APA/Margret Schmitt

Mit Wintermantel in der Wohnung

Verschärft sei das Heiz-Problem durch die Preissteigerungen bei Gas und Fernwärme im Herbst geworden, erklärte Martin Schenk, Sozialexperte der Armutskonferenz, gegenüber „Radio Wien“. Er sei im Dezember selbst oft in Wohnungen gekommen, wo die Menschen in ihren Wohnungen im Wintermantel und mit dicken Pullovern sitzen.

Auch 25.000 Kinder betroffen

105.000 Menschen in Wien können sich laut Statistik Austria das Heizen nicht leisten. Davon sind auch rund 25.000 Kinder betroffen. Ab 1. Jänner kann bei der Stadt Wien zwar der Heizkostenzuschuss beantragt werden. Er macht aber einmalig nur 100 Euro aus. Das ist laut den Experten viel zu wenig.

Der Antrag kann jedenfalls bis 31.1.2012 eingebracht werden.

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