Lange Suche nach 79 Hausbesorgern

Mit großem Aufwand hat die Stadt Wien die Hausbesorger wieder eingeführt. Sogar eine Volksbefragung gab es im Wahljahr 2010. Nach langwieriger Suche sind jetzt zumindest 79 neue Hausbetreuer in zahlreichen Wiener Gemeindebauten im Einsatz.

Mehrere Hundert Bewerber hatte es ursprünglich gegeben. Viele davon gingen aber davon aus, eine Dienstwohnung zu erhalten, was nach dem Wiener Hausmeister-Modell aber nicht mehr möglich ist. Das Interesse für den Job hielt sich als Konsequenz in sehr engen Grenzen. Vor knapp einem Jahr wurden die ersten zehn Hausbetreuer dann in Gemeindebauten entsandt. Mittlerweile stieg die Zahl auf immerhin 79 Hausbetreuer. 13 weitere sind in Ausbildung.

Keine „hausmeisterlichen“ Privilegien

Bei der Stadt Wien ist man dennoch zufrieden, wie es gegenüber „Radio Wien“ aus dem Büro von Wohnbaustadtrat Michael Ludwig (SPÖ) hieß. Schließlich hätten sich die Spielregeln massiv geändert.

Die Mehrheit der Mieterinnen und Mieter der betroffenen Stiege müssen sich neuerdings einen Hausbetreuer wünschen. Dies müssen die Bewohner per Abstimmung oder mittels Unterschriftenlisten, welche der Mieterbeirat auflegen kann, kundtun. Die Mehrkosten müssen von diesen selbst übernommen werden. Der Richtwert beträgt 1,50 Euro pro Haushalt und Monat.

„Hausmeisterliche“ Privilegien gehören zudem der Vergangenheit an. Abgesehen davon, dass es keine Dienstwohnung mehr gibt, müssen Reinigungsarbeiten selbst durchgeführt werden und auch kleinere Wartungsarbeiten sind vom Hausbetreuer zu erledigen.

Abgespeckte Lösung nur für Wien

Die Wiedereinführung der Hausbesorger war ein großes Thema im Wahlkampf 2010. Doch die Umsetzung gestaltete sich gar nicht so einfach. Nachdem die ÖVP ein Bundesgesetz zur Wiedereinführung der Hausmeister blockiert hatte, präsentierte die SPÖ eine landesweite und deutlich abgespeckte Lösung für Wien. Diese ermöglicht es, Hausbesorger nur in Gemeindebauten einzusetzen.

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