Irrtum löst Run auf Führerschein aus

Rund 2,5 Millionen Österreicher besitzen den Führerschein bereits im Scheckkartenformat. Trotzdem gibt es jetzt vor allem auf dem Wiener Verkehrsamt einen regelrechten Ansturm - allerdings wegen eines Missverständnisses.

Normalerweise werden auf dem Verkehrsamt Wien im Schnitt täglich 150 neue Führerscheine ausgestellt, seit Jahresbeginn sind es aber mehr als doppelt so viele. Der Grund ist eine EU-Richtlinie, die von Österreich umgesetzt wird.

Ab 19. Jänner 2013 wird der neue EU-Scheckkartenführerschein ausgegeben. Dieser ist dann auf 15 Jahre befristet. Alle bis 2013 ausgestellten Lenkberechtigungen - auch alte rosa Führerscheine - bleiben bis 19. Jänner 2033 gültig.

Befristeter Schein für alle ab 2033 Pflicht

Viele Autofahrer glauben nun, dass sie einer Befristung entgehen könnten, wenn sie noch heuer auf den Scheckkartenführerschein umsteigen.

Ein Irrtum, wie Manfred Reinthaler von der Bundespolizeidirektion Wien bestätigt: „Tatsache ist, dass jeder ab 18. Jänner 2033 einen befristeten Führerschein braucht. Wenn man jetzt wechselt, dann kann man sich maximal ein paar Jahre herausholen, das ändert aber nichts daran, dass man vor dem 18. Jänner 2033 noch einmal wechseln muss.“

Viele Führerscheinbesitzer befürchten zudem, dass sie beim Umstieg auf den neuen Plastikführerschein eine Gesundheitsuntersuchung machen müssen - auch das stimmt nicht. Die Empfehlung der EU, eine Verlängerung der Führerscheine von Gesundheitsüberprüfungen abhängig zu machen, wurde vom Verkehrsministerium nicht aufgegriffen.

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