Jugendcoaches gegen Arbeitslosigkeit

Jugendcoaches sollen künftig die Zahl der Schulabbrecher verringern. In Wien und Graz ist am Mittwoch ein Pilotprojekt gestartet worden, das Schülern im neunten Schuljahr helfen soll, ihre schulischen und beruflichen Perspektiven auszuloten.

Lehrer identifizieren zunächst mit Hilfe eines Kriterienkatalogs jene Schüler, die in der neunten Schulstufe nicht wissen, wie ihre Schul- oder Berufslaufbahn weitergehen soll. Die Jugendcoaches kümmern sich dann um die Schüler und erarbeiten gemeinsam mit ihnen, wo sie Hilfe brauchen. Das kann Beratung zu Berufsorientierung sein, eine Analyse der Fähigkeiten und Stärken der Schüler, aber auch Schnuppertage an Schulen oder in Projekten. Das Coaching kann bis zu einem Jahr dauern.

Rund zehn Prozent benötigen Unterstützung

In Wien laufen bereits seit dem jahr 2009 ähnliche Projekte. Hier habe man die Erfahrung gemacht, dass rund zehn Prozent der Schüler eines Jahrgangs eine derartige Unterstützung brauchen, hieß es von Stadtschulratspräsidentin Susanne Brandsteidl (SPÖ).

Finanzstadträtin Renate Brauner (SPÖ) betonte, wie wichtig derartige Projekte wären. Immerhin habe die Hälfte der Arbeitslosen keine über die Pflichtschule hinausgehende Ausbildung. Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ) sagte, er unterstütze lieber Schule und Lehrer dabei, den Jugendlichen bei der Berufsorientierung zu helfen, und erspare sich Kosten für die Nachqualifizierung.

Bis 2013 in ganz Österreich

In der ersten Phase des Jugendcoaches-Projekts sollen in Wien bis zu 1.700 Jugendliche betreut werden. Ab dem nächsten Jahr soll das Jobcoaching in Wien flächendeckend für alle Schüler im letzten Jahr der Schulpflicht angeboten werden. Das Projekt des Sozial- und Unterrichtsministeriums wird zunächst in Wien und Graz umgesetzt und soll bis Ende 2013 auf ganz Österreich ausgeweitet werden.

Im Endausbau sollen die Kosten für das Projekt bei rund 25 Mio. Euro liegen. Österreichweit sollen dann um die 400 Jugendcoaches im Einsatz sein.

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