Künstlerhaus könnte Autogarage werden

Die Verantwortlichen des Künstlerhauses haben der Politik am Donnerstag mit dem Verkauf an Privatinvestoren gedroht. Wohnungen oder sogar eine Garage seien denkbar, wenn es nicht bald eine Unterstützung gebe. Das Programm für 2012 ist aber noch gesichert.

„Wir sind allemal interessiert, dass es ein Haus der Kunst bleibt“, unterstrich Künstlerhaus-Präsident Joachim Lothar Gartner zwar. Notgedrungen gebe es aber tatsächlich auch Überlegungen im Vorstand in Richtung Wohn- oder Büroflächen oder sogar Garagennutzung. Diese Lösung sei klar zu benennen: „Man verkauft es und teilt es auf“, so Künstlerhaus-Anwalt Andreas Nödl.

Neue Konzepte ohne Chance auf Umsetzung?

Von politischer Seite werde man seit Jahren hingehalten, so die Kritik: „Seit 1991 ist die Renovierung des Hauses ein Dauerbrenner“, erinnerte Gartner. Auch Beppo Mauhart, Präsident der Wirtschaftsinitiative Neues Künstlerhaus (WINK), zeigte sich geknickt. Die Politik halte das Künstlerhaus stets mit der Forderung nach neuen Konzepten hin, um dann wieder nichts zu unternehmen, wenn diese vorlägen.

Zuletzt sei dies bei der Frage eines Zusammengehens mit der Kunsthalle der Fall gewesen. Die Idee sei damals vom mittlerweile außer Dienst gestellten Direktor Gerald Matt gekommen. An dessen stets wachsenden Forderungen scheiterten laut Mauhart die Gespräche, worauf hernach die Politik eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gebe, die wiederum niemanden interessiere, so der WINK-Präsident. Dabei sei das Interesse an einer Zusammenarbeit grundsätzlich weiterhin gegeben.

Gesamtkonzept gefordert

Mauhart sprach sich jedenfalls gegen eine sukzessive Umsetzung von Einzelprojekten wie der Dach- oder Fassadensanierung aus: „Vom Zizerlweisen halte ich nichts.“ Es müsse nach wie vor ein Gesamtkonzept her, dessen einzelne Schritte gegebenenfalls sukzessive finanziert würden. Das Argument immer kleinerer Budgets zähle nicht: „Dort, wo ein politischer Wille ist, ist Geld vorhanden.“

Einziger Erfolg bisher: Mit dem Einzug des Stadt- in das Künstlerhauskino zeichne sich immer konkreter eine Teillösung ab. Unterschriften dau gebe es noch nicht, aber man rechne in den kommenden Tagen mit einem Abschluss, hieß es.

Klimt als Highlight im Programm 2012

Nach dem vorjährigen Jubiläumsjahr „150 Jahre Gesellschaft bildender Künstlerinnen und Künstler“ wird das Jahresprogramm im Künstlerhaus jedenfalls heuer etwas ruhiger. Höhepunkt des heurigen Ausstellungsjahres dürfte die Klimt-Schau ab 6. Juli werden, bei der man sich dem einstigen Vereinsmitglied in einer Ausstellung widmet, die jedoch nicht auf Werke des Malers fokussiert, sondern auf Dokumente, Briefe und Fotos aus dem Archiv des Haues. „Es wird einen schönen Einblick in den jungen Klimt geben“, hieß es.

Mit gleich mehreren Ausstellungen beteiligt man sich im November am Monat der Fotografie. Werke von Luca Faccio, Wojciech Krzywoblocki, Marko Zink, Pez Hejduk und Margot Pilz werde neben der Gruppenporträtschau „Me Myself & Them“ zu sehen sein.

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