Grippewelle hat Wien erreicht

Die Influenza-Welle dürfte Wien erreicht haben. Laut den Hochrechnungen der MA15 (Gesundheitsdienst) gab es in der Vorwoche bereits 11.300 Neuerkrankungen. Virologen sagen, dass eine Impfung auch jetzt noch Sinn hat.

Ab 10.000 Neuerkrankungen ist beim Gesundheitsdienst von einer Grippewelle die Rede. Nach jeweils 6.900 geschätzten Fällen in der dritten und vierten Kalenderwoche 2012 waren es vor zwei Wochen rund 7.900 Erkrankungen in Wien gewesen. Mit 11.300 Neuerkrankungen gibt es nun einen deutlichen Anstieg.

Wir haben auch einen Anstieg bei den Nachweisen von Influenza-Viren in unserem Labor. Mehr als die Hälfte der eingesendeten Proben sind Influenza-positiv", so der Leiter des Departments für Virologie der MedUni Wien, Franz X. Heinz.

Empfehlung für Impfung noch aufrecht

Der Experte rät weiterhin zur Impfung. Eine Influenza-Welle dauert jeweils einige Wochen. Der Impfschutz baut sich binnen rund zehn Tagen auf. Man hätte also jetzt gerade noch die Möglichkeit, via Immunisierung davonzukommen.

Unabhängig vom Alter wird die Impfung vor allem Personen mit Herz- und Kreislauferkrankungen, Diabetikern, Personen mit Immundefekten sowie Personen in Gesundheitsberufen sowie in Arbeitsbereichen mit vielen Personenkontakten empfohlen.

Rund 1.000 Todesfälle durch Influenza

Eine Studie der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) hat erst Ende vergangenen Jahres belegt, dass zwischen 2001 und 2009 jährlich rund 1.000 Österreicher an der Influenza gestorben sind - Tendenz steigend. Gleichzeitig gab es vergangenes Jahr weniger Influenza-Impfungen als je zuvor.

Der Jahresvergleich für Wien zeigt jedenfalls, dass die stärkste Influenza-Welle der vergangenen Jahre mit der höchsten Spitze an Erkrankungszahlen - an die 23.000 Erkrankungsfälle durch Influenza bzw. grippale Infekte in einer Woche - etwa in der zweiten/dritten Jännerwoche 2009 auftrat. 2011 waren es um die sechste Kalenderwoche dann knapp unter 20.000.

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