Markante Fassade für Angewandte

2017 feiert die Universität für Angewandte Kunst ihren 150. Geburtstag. Gefeiert werden soll in neuen Räumen. Den Wettbewerb um den Bau am Stubenring gewann Architekt Wolfgang Tschapeller unter anderem mit einem expressiven Fassadenzubau.

Der in Wien lebende Architekt setzte sich gegen 14, von der Jury aus mehr als 100 Bewerbungen ausgewählte Architekturbüros aus dem In- und Ausland durch. Gefunden werden musste eine architektonische Lösung für die Erweiterung der Angewandten am Oskar-Kokoschka-Platz 2. Der Haken dabei: Die Liegenschaft befindet sich im Einflussbereich der Weltkulturerbe-Zone und unterliegt den Einschränkungen der so genannten Schutzzone beziehungsweise den Restriktionen des Denkmalschutzes.

Neue Fassade Angewandte

Wolfgang Tschapeller ZT GmbH/Isochrom

Erker, Kugel- und Kegelformen bestimmen die neue Fassade

Exzentrisch ausgestaltete Fassade

Tschapeller wurde den Denkmalschutzbestimmungen gerecht, indem er sich auf den Innenhof zwischen Schwanzer- und Ferstel-Bau konzentrierte. Das Verbindungsstück zwischen den beiden Gebäuden auf der Seite vom Kokoschka-Platz soll entfernt, der Hof dadurch geöffnet und der Haupteingang auf den Ring verlegt werden.

Als Zubau wurde eine Gebäudescheibe konzipiert, die transparent an der Hofseite des Schwanzer-Baus angebracht wird: Mit einer diagonal verlaufenden, breiten Treppe und einer durch Erker, Kugel- und Kegelformen exzentrisch ausgestalteten Fassade.

Die Trakte sollen über das Untergeschoß verbunden werden, in das die Besucher vom am Ring gelegenen Haupteingang gelangen. Hier sollen zudem neue Hörsäle, die Mensa und Werkstätten entstehen. Oberlichten sollen Tageslicht in diese Räume schleusen.

Neue Fassade Angewandte

Wolfgang Tschapeller ZT GmbH/Isochrom

46 Millionen Baukosten veranschlagt

Rektor Gerald Bast freut sich, dass mit der nun vorliegenden Juryentscheidung alle Voraussetzungen vorliegen, um die längst fällige Sanierung und Erweiterung der Angewandten zu beginnen. Er sieht das Projekt auch in Zeiten von Sparpaketen als notwendig an: „Investitionen in geistige Infrastruktur sind auch in Zeiten der sogenannten Krise genauso wichtig wie in Verkehrsinfrastruktur.“

Die Baukosten sollen bei rund 46 Millionen Euro liegen. Bast rechnet mit einem Baubeginn in der zweiten Hälfte des nächsten Jahres. Das Siegerprojekt und die 14 weiteren eingereichten Projekte werden im Rahmen einer Ausstellung, die von der Angewandten organisiert wird, der Öffentlichkeit von 8. bis 25. März im MAK präsentiert.

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