Proteste gegen neue Stromzähler

Die Mietervereinigung hat eine Unterschriftenaktion gegen die geplante Einführung der „intelligenten“ Stromzähler („Smart Meter“) ins Leben gerufen. Als Begründung werden ungelöste Probleme bei den Kosten und beim Datenschutz genannt.

Die Ausgangslage ist klar: Das Wirtschaftsministerium möchte bis 2018 95 Prozent aller Stromzähler in Österreich gegen „Smart Meter“ ausgetauscht sehen, da die von der EU vorgeschriebene Umrüstung auf die „intelligenten“ Zähler den Konsumenten das Energiesparen erleichtern soll. Arbeiterkammer, Mietervereinigung und Energieversorger protestieren dagegen. Sie stellen die Sinnhaftigkeit des Umtausches infrage.

Kostensenkung nicht garantiert

„Unsere berechtigten Einwände aufgrund ungelöster Probleme in den Bereichen Kosten, Datenschutz sowie Datensicherheit wurden bisher leider ignoriert“, so Georg Niedermühlbichler, Präsident der Mietervereinigung Österreichs, in einer Aussendung. Die Mietervereinigung erhofft sich durch die Unterschriftenaktion Druck auf die Wirtschaftskammer ausüben zu können.

180 Millionen Datensätze pro Tag nur in Wien

Dass „Smart Meters“ helfen Energiekosten zu senken, sei noch nicht gesichert. Die Umstellungskosten werden allerdings auf zwei Mrd. Euro geschätzt, pro Haushalt wären das rund 360 Euro, so Niedermühlbichler. Datenschützer warnen, dass durch die Erfassung der Daten „gläserne Menschen“ entstehen. Bei der vorgesehenen viertelstündlichen Datenübermittlung entstünden laut Wien Energie alleine in Wien 180 Millionen Datensätze pro Tag, derzeit seien es 1,5 Millionen Datensätze pro Jahr.

Durch diese Zähler werde nachvollziehbar, wann man in der Wohnung ist und wie viel Strom gerade verbraucht wird. Ungeklärt sei auch der Zugriff auf diese Daten sowie die Anfälligkeit des Zählernetzes für Hackerangriffe, so die Mietervereinigung.

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