U-Bahn als Geduldprobe für Fahrgäste

Fast täglich ärgern sich Tausende U-Bahn-Fahrgäste über Betriebsstörungen und entsprechende Verspätungen. Vor allem bei der U4 brauchten die Passagiere zuletzt viel Geduld. Ursachen sind technische Fehler und Erkrankungen von Fahrgästen.

Die Verspätungen bei der U4 beschäftigen auch laufend den Fahrgastbeirat der Wiener Linien. Laut Fahrgastbeirat Hermann Knoflacher gibt es drei Problempunkte. Vorrangig nannte er gegenüber der ORF-Sendung „Wien heute“ die alten U-Bahn-Garnituren, die an ihr Lebensende gekommen seien. Weiters würden allgemeine technische Probleme immer wieder zu Verzögerungen führen.

Als dritten Punkt nannte Knoflacher, dass die Informationspolitik der Wiener Linien von den Fahrgästen als nicht optimal beurteilt werde. Der Fahrgast brauche rasche Information und das Gefühl, dass man sich schnell um ihn kümmere.

Fehler in Stellwerk hat Stillstand zur Folge

Fakt ist: 37.000 Kilometer legen die Wiener U-Bahnen täglich zurück, 110 Züge sind gleichzeitig unterwegs. Die U4 befährt auch offene Streckenteile. Das alles trage zu Fehlern bei, so die Wiener Linien. Allein heuer habe man aber rund 80 Millionen Euro in die Revision der U-Bahn-Anlagen und in neue Züge im gesamten U-Bahn-Netz gesteckt.

Der Ärger der wartenden Fahrgäste wird durch diese Zahlen aber vermutlich nicht kleiner. Denn allein bei der U4 haben solche Vorfälle zur Folge, dass Tausende Fahrgäste in bis zu 23 Zügen gleichzeitig warten müssen.

Im Relaisstellwerk Meidling wird der Betrieb der U4 zwischen Braunschweiggasse und Margaretengürtel kontrolliert. Kommt es zu einem Fehler im Stellwerk, dann stehen die Züge still. Im März sei das bisher zweimal passiert, wie es offiziell von den Wiener Linien hieß. Wie schnell der Fehler behoben werde, hänge davon ab, wie kompliziert das Problem sei beziehungsweise wie rasch der Fehler gefunden werde.

Bis zu zwei Rettungseinsätze täglich

Zu Verzögerungen komme es nicht nur aus technischen Gründen, sondern auch aufgrund von gesundheitlichen Problemen der Fahrgäste, so Wiener-Linien-Sprecher Answer Lang. Eineinhalb Millionen Menschen würden täglich mit der U-Bahn fahren, und alleine auf der U4 gebe es zwei-, dreimal am Tag Zwischenfälle, bei denen die Rettung gerufen werde. Lang: „Dann steht der betroffene Zug still und damit auch alle anderen, weil natürlich kein anderer vorbeikann.“

Am Beginn der Störung sei jedenfalls oft nicht abzuschätzen, wie lange sie dauern werde. Man bemühe sich aber um rasche und aktuelle Information, versicherte Lang. An einer Verbesserung der Durchsagen werde derzeit gearbeitet.

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