AUA: Deutlich weniger Abgänge?

Bis zu 110 Piloten und etwa 200 Flugbegleiter wollen dem Vernehmen nach bei der AUA vom Sonderkündigungsrecht Gebrauch machen. Aktuelle Angaben von offizieller Seite gibt es bisher nicht. Die Befürchtung, dass alleine 300 Piloten gehen könnten, dürfte sich aber nicht erfüllen.

Bei der AUA (Austrian Airlines) geht man jetzt davon aus, dass die nächsten Wochen vor und rund um den Betriebsübergang auf Tyrolean ohne chaotische Zustände im Flugbetrieb verlaufen werden. Der im Streit um die Gagen der Bord-Mitarbeiter kurzfristig erstellte Notfallplan musste bisher nicht aktiviert werden. Für krisenhafte Proteste in Österreich stünden Ersatzmaschinen und -Crews von der Mutter Lufthansa und der Schweizer Schwester Swiss bereit.

Einen aktuellen Status der AUA-Abgänge will man derzeit nicht nennen, man zähle jetzt nicht halbtäglich alle Köpfe. Man hoffe aber auf den Verbleib möglichst vieler Crew-Mitglieder, hieß es.

Pilotenbetriebsratsspitze bleibt

Mit Zählung vom vergangenen Donnerstagabend waren es 80 Piloten und 170 Flugbegleiterinnen, die ihren Abschied eingereicht haben. 43 der 80 Piloten hatten schon davor einvernehmlich den Austritt bekanntgegeben. Es werden noch einige dazukommen, hieß es. Aber die früher gefürchteten bis zu 300 AUA-Piloten-Abgänge gelten als hinfällig, wie es hieß - mehr dazu in AUA: Flugzeuge nicht mehr besetzt?.

Die Entscheidung der Pilotenbetriebsratsspitze, selber zu bleiben, war vor dem Wochenende als indirekte Empfehlung gewertet worden, hieß es. Von der Gewerkschaft wird die AUA dennoch gerade mit Klagen eingedeckt, darunter auf Nichtigkeit der Zwangsauslagerung. Auch gegen schlechtere Arbeitsbedingungen ziehen die Arbeitnehmervertreter vor Gericht.

Beriebsübergang ab 1. Juli

Das AUA-Management hat den ungeliebten Betriebsübergang auf Tyrolean per 1. Juli eingeleitet. Das heißt, alle AUA-Piloten und AUA-Flugbegleiterinnen wechseln zwangsweise zu künftig schlechteren Bedingungen zur billigeren Regionaltochter Tyrolean, die künftig eine Abwandlung eines „Austrian-Airlines“-Namen tragen soll.

Wer beim Wechsel nicht mitmacht, muss bis 2. Juni entschieden haben, ob vom Sonderkündigungsrecht (mit Anspruch auf Höchstabfertigungen) Gebrauch gemacht wird. Diese 30-tägige Selbstkündigungsfrist hat die AUA in ihren Schreiben an die Bord-Crews als rechtsverbindlich mitgeteilt.

Vom Zwangsumstieg des Austrian-Flugbetriebs auf die Regionaltochter sind nach AUA-Angaben knapp 600 AUA-Piloten und rund 1.500 AUA-Flugbegleiter betroffen. Bei Tyrolean sind derzeit 440 Piloten und 500 Flugbegleiterinnen angestellt.

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