Skilauf am Mond: Pressefoto des Jahres

Ein Bild, das die deutsche Skifahrerin Maria Höfl-Riesch in der „Mondlandschaft“ am Mölltaler Gletscher zeigt, ist Österreichs Pressefoto des Jahres. Johann Groder wurde dafür am Dienstag mit weiteren Kollegen im Metropol ausgezeichnet.

Groders prämiertes Bild, das Höfl-Riesch nach einer Trainingseinheit auf dem Rückweg zur Gletscherbahn darstellt, veranschaulicht laut Jury neben dem aktuellen sportlichen Aspekt vor allem die ungeschminkte Wirklichkeit des Wintersports und Wintertourismus in den Alpen auf eindrucksvolle Art und Weise. Neben dem Hauptpreis gewann Groder mit der Aufnahme auch die Kategorie Sport.

Gesamtsieger Objektiv 2012 und Siegerbild der Kategorie Sport: "Maria Höfl-Riesch am Mölltaler Gletscher" von Johann Groder

APA/Johann Groder

„Maria Höfl-Riesch am Mölltaler Gletscher“ von Johann Groder

Auch Heinz Fischer auf Siegerfoto zu sehen

In der Kategorie Innen- und Außenpolitik gewann der freie Fotograf Dragan Tatic mit einem Bild, auf dem Bundespräsident Heinz Fischer und seine Frau Margit beim Staatsbesuch in Aserbaidschan beziehungsweise beim dortigen Empfang durch das aserbaidschanische Präsidentenpaar zu sehen sind. Tatic siegte darüber hinaus auch in der Kategorie Chronik mit einem Foto, das polnische Überlebende bei einer Trauerfeier im ehemaligen Konzentrationslager Mauthausen zeigt.

Staatsbesuch von Bundespräsident Heinz Fischer und seiner Frau Margit in Aserbaidschan, Empfang durch das aserbaidschanische Präsidentenpaar.

APA/Dragan Tatic

Staatsbesuch von Heinz Fischer und seiner Frau Margit in Aserbaidschan

Die Kategorie Wirtschaft ging an den freien Fotografen Ian Ehm für ein im Wochenmagazin „Format“ veröffentlichtes Bild. Motiv: AK-Präsident Herbert Tumpel und Industriellen-Boss Veit Sorger in klassenkämpferischer Pose in einem Paternoster.

In der Kategorie Kunst und Kultur erreichte „Falter“-Fotograf Heribert Corn für ein Porträt der österreichischen Musikerin Anja Plaschg alias Soap&Skin den ersten Platz. Die Kategorie Fotoserien konnte heuer Fabian Weiß für sich entscheiden. Seine Bildreihe „Liebesgeflüster in China“ zeigt die mitunter verzwickte Partnersuche im Reich der Mitte.

Die österreichische Musikerin und Schauspielerin Anja Plaschg alias Soap&Skin

Heribert Corn/Objektiv Fotopreis

Musikerin und Schauspielerin Anja Plaschg alias Soap&Skin

Sieger erhalten Warengutscheine

Der mit insgesamt 24.000 Euro dotierte Wettbewerb um die besten Pressebilder des Jahres wurde inzwischen zum siebenten Mal von der APA - Austria Presse Agentur und Canon Österreich vergeben. 2012 gab es 531 Einreichungen von über 150 Fotografen. Die eingereichten Aufnahmen mussten zwischen 1. April 2011 und 31. März 2012 veröffentlicht worden sein.

Die Siegerfotos wurden in einem anonymisierten Verfahren von einer Fachjury ausgewählt. Bewertet werden bei dem Wettbewerb Thema, Originalität und Motiv - welche Geschichte erzählt das Foto - sowie die technische und gestalterische Qualität der Aufnahmen. Die Sieger der einzelnen Kategorien erhalten Warengutscheine von Canon im Wert von je 3.000 Euro, an den Hauptpreisträger geht zusätzlich ein weiterer Warengutschein über 6.000 Euro.

„Hervorragende Qualität“ attestierte der bekannte Fotograf Erich Lessing sämtlichen beim Wettbewerb nominierten Pressefotos. „Es gab heuer viel besseres Material als in den vergangenen Jahren, seit ich das Vergnügen habe, an den Streitgesprächen der Jury teilzunehmen“, so Lessing.

„Qualität, Glaubwürdigkeit und Quellensicherheit“

Herausforderungen stellten sich der Pressefotografie - wie auch dem Agenturjournalismus - vonseiten der sozialen Medien, meinte Michael Lang, Chefredakteur der APA. Durch die digitale Technologie, „die jedem Teilnehmer im Social Web die Produktion und Distribution annähernd professioneller Bilder ermöglicht“, könnte die Pressefotografie zumindest hinterfragt werden, lauten manche düsteren Prognosen.

Dem Agenturjournalismus wiederum werde vorausgesagt, dass er durch Tweets und Blogs über kurz oder lang zumindest punkto Schnelligkeit überholt werde. „Qualität, Glaubwürdigkeit und Quellensicherheit“ sind die Eigenschaften, mit denen Pressefotografie und Agenturjournalismus aber auch künftig punkten werden können, zeigte sich der APA-Chefredakteur überzeugt. „Nur mit dem Begriff der Schnelligkeit werden sich Agenturen wie Pressefotografen künftig noch stärker auseinandersetzen müssen.“

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