Regenbogenparade für alle „Liebesmodelle“

Am 16. Juni wird es wieder laut und bunt: Unter dem Motto „Born This Way“ wird die Regenbogenparade auf der Ringstraße unterwegs sein. „In Wien haben alle Lebens- und Liebesmodelle Platz“, sagte Stadträtin Sandra Frauenberger (SPÖ).

Bereits zum 17. Mal werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Parade in Fahrtrichtung auf der Ringstraße unterwegs sein. Heuer wird der Ring erstmals komplett umrundet - Start und Ziel ist das Rathaus. Erwartet werden 46 Gruppen - mehr als in den Vorjahren, berichtete Christian Högl, Obmann des Organisationsvereins Hosi (Homosexuelle Initiative).

„Pride Village“ am Rathausplatz

Im Vorfeld, vom 12. bis 15. Juni, schlägt wieder das „Pride Village“ seine Zelte auf - dieses Mal am Rathausplatz. Das „Pride Village“, die Regenbogenparade sowie die anschließende „Pride Show“ sind Teile der Veranstaltung „Vienna Pride“. „Wir verfolgen mit der Vienna Pride klare Ziele, die ein gleichberechtigtes Leben ermöglichen sollen“, erklärte Andreas Salat, Obmann des Organisationsvereins CSD Vienna. Die Situation für Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgenderpersonen habe sich zwar in den vergangenen Jahren verbessert, trotzdem existiere nach wie vor Diskriminierung.

Das „Pride Village“ gibt es zum zweiten Mal, im Vorjahr wurde es auf dem Flohmarkt-Gelände am Naschmarkt aufgebaut. Es sei „an und für sich sehr gut angekommen“, berichtete Salat. Heuer öffnet das bunte Dorf am Rathausplatz seine Pforten. Es werden Zelte aufgestellt, in denen Vereine und NGOs über verschiedene Themen informieren. Es gibt Diskussionsveranstaltungen, Gastrostände, ein Unterhaltungs- und Showprogramm.

Teilnehmer der Regenbogenparade küssen sich

APA/Georg Hochmuth

Teilnehmerinnen der vorjährigen Regenbogenparade küssen sich

Parade bildet Höhepunkt

Am Samstag findet schließlich der Höhepunkt der „Vienna Pride“, die Regenbogenparade, statt. Das Motto „Born This Way“ soll zu einem öffentlichen Bekenntnis einladen und auch heterosexuelle Menschen gleichermaßen ansprechen und einschließen.

„Wir haben wieder ein Plus an teilnehmenden Gruppen zu verzeichnen“, freute sich Högl. In den vergangenen Jahren habe die Teilnehmerzahl stagniert. Start ist um 15.00 Uhr beim Rathaus. Dann bewegt sich der Tross über den Schottenring, entlang des Kais vorbei an Schwedenplatz, Urania, Stadtpark, Karlsplatz und Heldenplatz zum Rathausplatz. Angeführt wird die Parade von zwei Straßenbahnen der Wiener Linien. Högl rechnet heuer mit rund 100.000 Besuchern: „Das ist aber wetterabhängig.“

Am Rathausplatz findet nach der Parade die Abschlusskundgebung in Form einer „Pride Show“ statt. Diese startet um 18.00 Uhr. Dabei wird es nicht nur Ansprachen von Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou (Grüne), Stadträtin Frauenberger und der grünen EU-Abgeordneten Ulrike Lunacek geben, sondern auch Unterhaltung. Unter anderem werden die Schlagersängerin Sarah-Stephanie, Soulicious oder Mave O’Rick auf der Bühne stehen.

„In Wien haben alle Lebens- und Liebesmodelle Platz“

Auch wenn Partystimmung herrscht, hat die Veranstaltung einen politischen Charakter. Frauenberger kündigte in der Pressekonferenz an, dass mit der „Vienna Pride“ der Jahresschwerpunkt in der Arbeit der Wiener Antidiskriminierungsstelle für gleichgeschlechtliche Lebensweisen eingeläutet werde. Heuer werde sich die Stadt verstärkt mit dem Thema „Transgender“ beschäftigen. Ziel sei der Abbau von Vorurteilen und Diskriminierungen. „Egal ob trans, bi, lesbisch, schwul oder hetero, in Wien haben alle Lebens- und Liebesmodelle Platz“, unterstrich sie.

Vassilakou betonte darüber hinaus, dass Wien alle Möglichkeiten für die Gleichstellung von gleichgeschlechtlichen Paaren ausgeschöpft habe. Jedoch gebe es in der Bundesregierung Verhinderer, die eine Gleichstellung rechtlich blockieren, kritisierte sie die ÖVP. Gleichgeschlechtliche Paare müssen Kinder adoptieren dürfen und die Ehe müsse für Lesben und Schwule geöffnet werden, forderte sie heute unter anderem.

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