Exekutor veruntreute über 70.000 Euro

Ein Wiener Gerichtsvollzieher soll von ihm beschlagnahmte Geldbeträge für sich verwendet haben. Dadurch entstand mindestens ein Schaden von 70.000 Euro. Das Oberlandesgericht (OLG) bestätigte am Dienstag einen entsprechenden Bericht der Tageszeitung „Heute“.

Derzeit wird von einem Schaden von mindestens 70.000 Euro ausgegangen, „wobei man die endgültige Summe noch nicht kennt, weil ein Veruntreuer oder Betrüger üblicherweise nicht Buch führt“, wie OLG-Sprecher Leo Levnaic-Iwanski erläuterte.

Die Malversationen des 31-Jährigen flogen Ende Juni auf, nachdem sich ein Schuldner darüber beschwert hatte, dass der Geldbetrag, den er dem Exekutor übergeben hatte, nicht bei seinem Gläubiger eingelangt war. Der Verdächtige soll laut „Heute“ die einbehaltenen Banknoten zur Finanzierung seiner Spielsucht sowie seines Hausbaus im Burgenland herangezogen haben.

Das Justizzentrum Wien Mitte  - der City Tower Vienna - in der Marxergasse im 3. Bezirk

APA/Harald Schneider

Exekutor war laut „Heute“ im Justizzentrum Wien-Mitte beschäftigt

Dienstverhältnis aufgelöst

„Ein hoher Teil des Schadens ist von Verwandten des Mannes bereits gut gemacht worden“, erklärte Levnaic-Iwanski. Der 31-Jährige soll im Wesentlichen geständig sein. Wie seine Verschleierungsaktionen genau ausgesehen haben - immerhin blieben seine kriminellen Handlungen über einen Zeitraum von rund zwei Jahren unentdeckt -, ist noch Gegenstand der Ermittlungen. Danach soll die Causa bei der Staatsanwaltschaft Wien angezeigt werden, hieß es aus dem OLG.

Die Justiz hat sich jedenfalls schon von dem „schwarzen Schaf“ in den eigenen Reihen getrennt. „Das Dienstverhältnis wurde unverzüglich aufgelöst“, berichtete der OLG-Sprecher.

Die Affäre ist laut „Heute“ aber kein Einzelfall: In der Steiermark veruntreute ein Exekutor 45.000 Euro, in Gmunden (Oberösterreich) versickerten bei Pfändungen 24.000 Euro.

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