U1-Sperre: Fahrgäste weichen auf U2 und U4 aus

Seit fast einer Woche ist die U1 teilweise gesperrt. „Es läuft alles nach wie vor gut“, zogen die Wiener Linien Bilanz. Die Fahrgäste würden vorrangig auf U2 und U4 ausweichen. Radfahrer werden ebenfalls umgeleitet: Eine Guerilla-Truppe hat eine „U1-Ersatz-Radroute“ eingerichtet.

Der Betrieb zwischen Schwedenplatz und Reumannplatz wurde aufgrund von Sanierungsarbeiten bis 26. August eingestellt. Als Ersatz fahren die neuen Linien 66 und 68. Der „68er“ verbindet den Otto-Probst-Platz mit dem Schwedenplatz, der „66er“ verkehrt zwischen Oberlaa und der Oper. Auch Buslinien im Umfeld wurden verstärkt.

15 Minuten Zeitverlust

Die Fahrgäste weichen laut Verkehrsbetriebe-Sprecherin vorrangig auf andere U-Bahnlinien aus: „Dadurch sind die Ersatzlinien nicht überlastet.“ Gerne genutzt werde außerdem die Straßenbahnlinie 6, die vom Zentralfriedhof zur Station Burggasse-Stadthalle führt. Hier sollen die Intervalle verkürzt werden. Laut Wiener Linien müssen die Benutzer des Ersatzverkehrs mit rund 15 Minuten Zeitverlust rechnen. Die Umstellung sei gut verlaufen: „Die Fahrgäste waren wirklich gut vorbereitet“, so die Sprecherin.

Bauarbeiter in der U-Bahn-Station Taubstummengasse vor Sperre der U1

APA/Herbert Pfarrhofer

Seit einer Woche wird auf der U1-Strecke saniert

Ersatzroute für Radler

Neben den Öffi-Ersatzlinien gibt es in Wien auch eine U1-Ersatz-Route für Radfahrer. Diese wurde jedoch nicht von den Verkehrsbetrieben oder der Stadt eingerichtet. „Das war eine Guerilla-Aktion. Die Schilder waren über Nacht da“, erklärte der Radverkehrsbeauftragte der Stadt, Martin Blum. Wer dahinter steckt, ist nicht bekannt.

Die ausgeschilderte Strecke führt vom Schweden- zum Reumannplatz. Blum ist die Route sogar schon gefahren: „Es funktioniert gut.“ Die offiziell anmutenden gelben Schilder sollen während der U1-Sperre hängen bleiben, allerdings wird noch geprüft, ob sie keine Gefährdung darstellen.

Nach 35 Jahren wird erneuert

Der Grund für die Zwangspause im Untergrund: Der betroffene U-Bahn-Abschnitt wird auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Dies ist notwendig, da die Strecke bereits 35 Jahre alt ist. Zudem muss die U1 auch wegen der geplanten Verlängerung nach Oberlaa modernisiert werden - mehr dazu in U1-Sperre begann mit Party.