Initiative verspricht „längeres Leben“

Mit einer neuen Kampagne sollen Personen dazu gebracht werden, auch gemeinnützige Organisationen in ihrem Testament zu berücksichtigen. Daran beteiligt sind 28 Organisationen - von der Albertina bis zum WWF. Versprochen wird „eine Verlängerung des Lebens“.

85 Prozent der Österreicher wollen nur ihre Familie oder Freunde im Testament bedenken, acht Prozent der über 40-Jährigen seien jedoch daran interessiert, auch gemeinnützige Organisationen in ihrem letzen Willen zu berücksichtigen, sagte Günther Lutschinger, Geschäftsführer des Fundraising Verbandes Österreich.

Diese 360.000 Menschen will die Initiative „vergissmeinnicht.at“ über die Möglichkeiten aufklären. 28 Organisationen beteiligen sich an der Kampagne, erklärte Eva Estermann vom Fundraising Verband, „von A wie Albertina bis W wie WWF“. Darunter finden sich auch die Ärzte ohne Grenzen, die SOS Kinderdörfer oder die Roten Nasen.

Thema jedenfalls „erklärungsbedürftig“

Ziel dieser Kooperation sei es, die Menschen darüber zu informieren, wie sie „über das Leben hinaus in Erinnerung bleiben können“, sagte Lutschinger. Interessant sei das Thema für Menschen ohne Angehörige, aber auch für jene, die einen Teil ihres Vermögens ihrer Familie, einen anderen aber einem gemeinnützigen Zweck zukommen lassen möchten.

Das Thema sei jedenfalls „erklärungsbedürftig“, so Estermann. Durch die Kooperation mit der Notariatskammer könne der Fundraising Verband die Interessierten auch rechtlich informieren.

Vom 17. bis zum 23. September werde die „Woche des guten Testaments“ stattfinden. „In dieser Woche wird sich alles um das Vermächtnis drehen, nicht nur um das finanzielle, sondern auch um das ideelle“, sagte Estermann. Im Rahmen mehrerer Aktionen werden sich die beteiligten Organisationen präsentieren. Auch am „International Legacy Day“ am 18. September werde man sich beteiligen. Dieser wurde 2011 von vergleichbaren Initiativen in anderen Ländern ins Leben gerufen, um gemeinsam und möglichst wirkungsvoll auf das Thema aufmerksam zu machen.

„Verlängerung des Lebens“ wird versprochen

Auf die österreichische Initiative aufmerksam machen soll auch eine Werbekampagne. In TV- und Radio-Spots, aber auch in der Zeitungswerbung und auf Plakaten werde „quasi eine Verlängerung des Lebens“ versprochen, sagte Johannes Newrkla von der beauftragten Werbeagentur. Das Motto: „Es gibt ein Leben nach dem Leben“. Dieser Glaube sei nämlich die wichtigste Motivation für viele Spender.

„Die Testamentsgeber wollen sicherstellen, dass auch nach ihrem Leben die Anliegen, die ihnen schon zu Lebzeiten wichtig waren, weiter sicher gestellt werden“, sagte Lutschinger. Derzeit werden jedes Jahr geschätzte 30 bis 40 Millionen Euro durch Erbschaften gespendet, erklärte er.

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