Bubble Tea unter der Lupe

Vor allem bei Jugendlichen ist Bubble Tea beliebt, Kritiker sehen aber sogar ein Krebsrisiko in dem Getränk. Jetzt wurde eine Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Akademischen Institut für Ernährungsmedizin (ÖAIE) angekündigt.

Deutsche Wissenschaftler haben in neun Sorten des Trendgetränks Bubble Tea gesundheitsschädliche, verbotene Substanzen gefunden. Die Chemikalien stünden im Verdacht, das Krebsrisiko zu erhöhen oder Allergien auszulösen, bestätigte das Institut für Hygiene und Umweltmedizin der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen am Mittwoch einen Bericht der „Rheinischen Post“ - mehr dazu in Deutsche Chemiker finden Giftspuren in Bubble Tea (help.ORF.at).

Dem Getränk wurde von Kritikern davor schon nicht nur vorgeworfen, zu süß und zu gehaltvoll zu sein. Die enthaltenen bunten Kügelchen könnten auch eine Erstickungsgefahr darstellen, hieß es - mehr dazu in Bubble Tea: Gesundheitsrisiko für Kleinkinder (help.ORF.at; 6.8.2012).

Zusammenarbeit mit ÖAIE

Da Bubble Tea bei den Jugendlichen so beliebt sei, wurde die Zusammenarbeit mit dem ÖAIE gesucht, um die Rezepte ernährungsphysiologisch zu optimieren, sagte Ernährungsmediziner Kurt Widhalm am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Wien.

„Dieses Getränk wird im Rahmen eines Kults von Jugendlichen angenommen. Unsere Aufgabe ist es, dieses Produkt im Rahmen einer gesunden Ernährung einzubauen“, sagte der Mediziner. Eine ernährungswissenschaftliche Untersuchung von Bubble Tea und seiner Wirkung etwa auf den Blutzuckerspiegel sei in Planung. „Das wäre interessant“, sagte Widhalm.

Softdrinks weit verbreitet

Bei der europaweiten Studie Healthy Lifestyle in Europe by Nutrition in Adolescence (HELENA), bei der die Ernährungs- und Bewegungsgewohnheiten von Jugendlichen auch in Österreich untersucht wurden, kamen nämlich besorgniserregende Zahlen zutage. Die Teenager sind übergewichtig, essen zu viel Süßes und trinken zu viel Alkohol, Gemüse und Obst kommen eher weniger auf den Speiseplan, fasste Widhalm die Daten zusammen. Besonders bedenklich: Ein bis mehrmals täglich konsumieren 27,6 Prozent der österreichischen Jugendlichen Softdrinks (EU-weit sind es 17 Prozent).

Innenansicht eines Bubble-Tea-Shops

tea-licious/Pinie Wang

Bubble-Tea-Ausschank

Aufklärung über Inhaltsstoffe von Bubble Tea

Ziel ist es, in Zukunft die Kunden über die Inhaltsstoffe des Getränks aufzuklären. „Bubble Tea besteht zum größten Teil aus frischem Grün- oder Schwarztee, der mit Geschmackskomponenten wie Fruchtsirup verfeinert und dann mit den berühmten Toppings - Stückchen aus verschiedenen pflanzlichen Stärken - serviert wird“, sagte Susanne Dreier-Phan Quoc, die Bubble Tea nach Österreich geholt hat. Alle Zutaten seien mit den europäischen Lebensmittelrichtlinien konform. „Bubble Tea ist ein Snack-Drink mit einem leichten Sättigungseffekt“, so die Unternehmerin von tea-licious.

Ein seit einigen Wochen veröffentlichter Folder will auch über den vieldiskutierten Kaloriengehalt informieren. So enthält ein „Fruit Tea Mango“ mit „Erdbeer Juice Pearls“ mit 144 Kalorien etwa so viel wie ein Glas Orangensaft. „Der Gehalt ist deutlich unter jenem vieler Softdrinks“, so Dreier-Phan Quoc. Ein „Erdbeer Grüntee Snow“ mit „Litschi Juice Pearls“ mit 214 Kalorien ist mit einem kleinen Vanilleeis gleichzusetzen. Die Nährwerttabelle wurde auch online gestellt.

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