Unmut über unseriöse Aufsperrer
„Nachdem die Rechnung gekommen ist, habe ich mir gedacht, das ist schon sehr arg. Das ist mir irgendwie schon sehr hoch vorgekommen. Aber da ich keine Ahnung von Schlosserpreisen habe, ist mir nichts anderes übrig geblieben, dass ich das bezahlt habe“, schilderte eine Betroffene, die 420 Euro alleine für die Arbeitszeit zu begleichen hatte.
Es gibt offenbar unseriöse Anbieter, die die Notlage von ausgesperrten Wohnungsinhabern ausnützen. So wird gerne behauptet, dass das komplette Türschloss ausgetauscht werden muss, was sich dann in der Regel enorm auf die Rechnung niederschlägt.
Schlossaustausch teuer, aber fast nie nötig
In den meisten Fällen ist der Aufsperrdienst sehr schnell beim Öffnen. Der Austausch eines Schlosses ist aber bei 95 Prozent aller gängigen Schlösser nicht notwendig, auch Zylinder müssten nur selten aufgebohrt werden, so Georg Senft von der Innung der Metalltechnik: „Grundsätzlich muss man dazu sagen, dass ein Großteil der Schlösser aufsperrbar ist, von einem Fachbetrieb aufsperrbar. Und dann reduzieren sich die Kosten ganz wesentlich.“
Überhöhte Rechnungen und Beschädigungen von Türen würden dem Ruf der Branche schaden, so Senft. Die Innung warnte auch davor, zu den Visitenkarten der einschlägigen Firmen auf dem Schwarzen Brett in den Häusern zu greifen. Denn dabei handle es sich zumeist um unlautere Anbieter.
Auf „Gütesiegel Aufsperrer“ achten
Wer plötzlich und unvorhergesehen vor seiner eigenen verschlossen Tür steht, dem empfiehlt die Innung das Kuratorium für Einbruchsschutz und Objektsicherung. Es entwickelte das Gütesiegel Aufsperrer.
Dabei handelt es sich um eine registrierte Verbandsmarke, die nach strengen Richtlinien vergeben wird. Firmen, die es erwerben möchten, müssen sich einer eigenen Prüfung unterziehen. Mitarbeiter dieser Firmen tragen auch einen Ausweis bei sich. Diese Unternehmen bieten Aufsperrservice nach geprüften Kriterien und zu vernünftigen Preisen.