Gleisschäden bremsen „Öffis“ aus

Wegen schadhafter Schienen müssen die Wiener Linien vermehrt Abschnitte mit reduzierter Geschwindigkeit befahren. Aufgrund der U1-Sanierung im Sommer wurden die Schienen im restlichen Netz nicht so oft ausgebessert, so die Verkehrsbetriebe.

Züge müssen abschnittsweise langsamer fahren, bestätigte Wiener-Linien-Sprecherin Anna Reich einen Bericht im „Standard“ (Onlineausgabe). Laut Anweisungen der Wiener Linien sollen die „Öffi“-Fahrer ihre Garnituren auf Teilstücken bis auf eine Maximalgeschwindigkeit von fünf km/h drosseln. Die Gründe für die Beschränkungen sind etwa schlechter Schienenzustand, schlechter Untergrund und Schienenbruch.

Betroffen sind Trassen in der ganzen Stadt. Höchstens fünf km/h gelten seit kurzem an der unteren Schleifeneinfahrt am Schottentor für die Linien 37, 38, 40, 41 und 42 sowie vor der Schottengasse auf der äußeren Ringseite für die Linien 1 und D, hieß es in dem Bericht. Immerhin noch 15 km/h sind den Linien 6 und 18 am Gumpendorfer Gürtel, den Linien 1, 62 und der Badner Bahn bei der Bösendorfer Straße und der Linie 71 bei der Pantucekgasse erlaubt. Auch auf der U3 bei Erdberg sind die U-Bahnzüge derzeit langsamer unterwegs.

Mehrzahl an „Langsamfahrstellen“ wegen U1-Ausbau

Die schadhaften Gleise sollen in nächster Zeit „sukzessive“ ausgebessert werden, sagte Reich. Zu der Mehrzahl an „Langsamfahrstellen“ ist es laut Wiener Linien wegen der U1-Sanierung im Sommer gekommen: „Das restliche Netz hat wegen der U1 zurückstecken müssen. Darauf lag unser Fokus.“ Bei einem 250 Kilometer langen Schienennetz gebe es aber laufend Erneuerungsbedarf, „man werde es nie schaffen, dass es keine Langsamfahrstellen gibt“, sagte Reich. Und zum Teil würde schon wegen der Bauarbeiten am Schienennetz langsamer gefahren.

ÖVP: „Wohl kein ernst gemeintes Argument“

Die Wiener Linien seien „zumeist dann kreativ, wenn sie erklären müssen, warum es wieder einmal Probleme gibt“, sagte der Verkehrssprecher der ÖVP, Roman Stiftner. Dass man sich aufgrund der U1-Arbeiten keiner anderen Baustelle habe annehmen können, sei wohl kein ernst gemeintes Argument. Wer attraktive Öffis will und Autofahrer zum Umsteigen animieren möchte, müsse die verkehrstechnischen Voraussetzungen dafür schaffen, so Stiftner.

Wiener Linien entfernen Sitzbänke

Um überfüllte Straßenbahnen zu entlasten, entfernen die Wiener Linien Sitzplätze aus Straßenbahnen. Der Pilotversuch soll auch zeigen, ob dadurch schnellere Ein- und Ausstiegszeiten und somit kürzere Abfertigungsphasen an den Haltestellen möglich sind - mehr dazu in Sitzplätze aus Straßenbahn entfernt.

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