Sanierung von Wagner-Pavillon fixiert

Seit zwei Jahren steht ein Otto-Wagner-Pavillon bei der U4-Station Hietzing wegen Bauschäden leer. Die Wiener Linien und die Stadt Wien haben sich nun wegen der Sanierung geeinigt, bis 2014 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.

Pavillon von Otto Wagner bei der U-Bahn-Station Hietzing

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1,7 Mio. für Sanierung

Dass der Pavillon saniert werden muss steht schon seit Jahren fest, unklar war bisher wie und von wem die Sanierung umgesetzt werden soll. Die Wiener Linien haben als Grundeigentümer des direkt über den Gleisen der U4 liegenden Gebäudes den Sanierungsbedarf erhoben, aber nicht zu bauen begonnen und nur große Schäden repariert. Jetzt übernimmt das Gebäudemanagement der Stadt Wien das Projekt. Insgesamt sollen 1,7 Millionen Euro investiert werden.

„Einen Teil der Schäden sieht man mit freiem Auge sehr gut. Die Fassade ist ein historischer Marmorsandputz und wird instand gesetzt, Risse werden verschlossen. Mit einer historisch entsprechenden Farbe wird übermalt“, meinte Norbert Böchzelt vom Gebäudemanagement Stadt Wien in einem „Wien heute“-Interview zu den Arbeiten.

Weiter Konzerte des Wien Museums

Die Innenräume des Pavillons sind weitgehend im Originalzustand erhalten. Bis vor zwei Jahren hat das Wien Museum das Gebäude für Ausstellungen und Lesungen genutzt. Das ist auch nach der Sanierung geplant, zudem soll das Gebäude etwa auch für Hochzeiten gemietet werden können.

Innenraum des Otto Wagner Pavillons bei der U4-Station Hietzing

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Lesungen und Ausstellungen sind geplant.

Otto Wagner hat es als Pavillon des k u. k allerhöchsten Hofes errichtet. Heute zählt das Jugendstiljuwel zu den herausragenden Kulturdenkmälern der Stadt. Den Innenraum beherrscht das Wienbild von Call Moll aus dem Jahr 1899. Der Blick aus einem Fesselballon lässt vor allem die großen Bahnhöfe und die Stadtbahntrasse unmittelbar vor der Jahrhundertwende erkennen. Der Kaiser selbst hat seine Privatstation allerdings nur zweimal betreten bei der Eröffnung und anlässlich eines Staatsbesuchs. Für die Fahrt nach Schönbrunn hat er die Kutsche der Stadtbahn vorgezogen. Das kaiserliche Ambiente soll dafür in Zukunft kulturell genutzt werden.

Wenig Verzögerungen für Fahrgäste

Die Wiener Linien werden sich ebenfalls weiter um den Pavillon kümmern - allerdings nur um jene Teile, die direkt über den Gleisen liegen und nicht sichtbar sind. „Für die Fahrgäste wird es kaum Einschränkungen geben, höchstens minütliche Verzögerungen, da der Zug früher bremsen muss, um die Bauarbeiten nicht zu gefährden“, kündigte Günther Olt vom Baumanagement der Wiener Linien an.

Die Arbeiten am wohl luxuriösesten Stationsgebäude Österreichs sollen im kommenden Jahr beginnen und - wenn alles nach Plan läuft - ein Jahr lang dauern.

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