Wiener Alizee Bank verliert die Lizenz

Der Wiener Alizee Bank ist mit sofortiger Wirkung von der Finanzmarktaufsicht (FMA) die Banklizenz entzogen worden. Einzelnen Eigentümern würde die nötige Qualifikation fehlen, hieß es in der Begründung.

Auch der Einstieg von Promis wie Ex-OMV-Chef Richard Schenz und Ex-Innenminister Franz Löschnak als Miteigentümer konnte das Blatt nicht mehr wenden: Der kriselnden Wiener Alizee Bank (früher M&A Bank) wurde die Banklizenz entzogen.

Geschäftsmodell mangelhaft

Problematisch nannte die FMA, dass einzelnen Eigentümern des Instituts die für ein sorgsames Führen einer Bank nötigen Qualifikationen fehlten, außerdem vermisste die Aufsicht den Nachweis eines nachhaltigen Geschäftsmodells.

Der Schritt sorgt in der Branche für Aufsehen: Der letzte Bankkonzessionsentzug durch die FMA liegt mehr als drei Jahre zurück und betraf im Frühjahr 2009 die Medici Bank.

Gang zu Höchstgerichten möglich

Die Alizee Bank kann den Bescheid bis zu den Höchstgerichten bekämpfen, aufschiebende Wirkung gibt es aber keine. Die Bank selbst nimmt dazu nicht Stellung, wie der APA erklärt wurde.

Seit Weihnachten 2011 Krisenstimmung

Die Bank steht seit Weihnachten 2011 unter Kuratel. Sie war in finanzielle Turbulenzen geraten und fiel unter die im Bankgeschäft nötigen Kapitalschschwellen. Konkret hatte die Alizee Bank im Jahr 2011 ihren Bilanzverlust auf 6,7 Mio. Euro verdoppelt. Eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft hatte der Bank damals zwar einen uneingeschränkten Bestätigungsvermerk gegeben, aber darauf verwiesen, dass das Institut zum Stichtag 31. Dezember 2011 das gemäß Bankwesengesetz (BWG) erforderliche Mindestkapital von 5 Mio. Euro unterschritten hatte.

Im Oktober wurde noch das Grundkapital von elf Mio. Euro auf bis zu zwölf Mio. Euro angehoben. Größter Einzelaktionär der Alizee Bank ist mit 30,1 Prozent Ex-OMV-Chef Schenz, gefolgt von Ex-Innenminister Franz Löschnak, der 20,1 Prozent hält.