Asylwerber demonstrieren in Wien

Eine Gruppe von rund 100 Asylwerbern aus der Aufnahmestelle Traiskirchen ist am Samstagabend nach stundenlangem Fußmarsch an ihrem Ziel beim Sigmund-Freud-Park vor der Wiener Votivkirche angekommen. Sie wurde in Wien von etwa 400 Sympathisanten begleitet.

Auf ihrem Weg in die Wiener Innenstadt hatten die Asylwerber noch vor dem Asylgerichtshof in der Laxenburger Straße für eine Kundgebung Halt gemacht. Im Sigmund-Freud-Park soll nun ein mehrtägiges Protest-Zeltlager bezogen werden.

Kundgebung wurde immer größer

Nach Angaben des Innenministeriums war die Gruppe bis zu ihrem Ziel auf rund 500 Personen angewachsen, davon etwa 400 Sympathisanten und 100 Asylwerber, hauptsächlich solche aus Pakistan. In Traiskirchen losmarschiert waren nach Angaben der Polizei am Vormittag etwa 150 Asylwerber und 50 Sympathisanten.

Asylwerber protestieren mit Marsch auf Wien

APA/Herbert Pfarrhofer

Keine Zwischenfälle

Der Protestmarsch verlief laut Veranstalter und Polizei ruhig und ohne Zwischenfälle. Für Unruhe sorgte unter den Asylsuchern nach Angaben der Veranstalter allerdings das Gerücht, es werde in Traiskirchen noch um 21.00 Uhr Abend bzw. am nächsten Morgen eine sogenannte Standeskontrolle durchgeführt.

Video vom Aufbau des Zeltlagers im Sigmund-Freud-Park

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Ministerium: Ausnahme bei Anwesenheitspflicht

Ein Sprecher des Innenministeriums meinte dazu, eine Kontrolle noch am Abend sei „frei erfunden“, dergleichen sei keinesfalls geplant. Sonntag früh werde „wie jeden Tag“ eine Anwesenheitskontrolle durchgeführt. Für alle jene Bewohner, deren Abwesenheit begründet sei, „weil sie etwa bei einem Arzt sind - oder von ihrem verfassungsmäßigen Recht auf Demonstrationsfreiheit Gebrauch machen“, habe diese Kontrolle aber keinerlei Konsequenzen.

Auch das geplante Zeltlager vor der Votivkirche werde von der Polizei als Ausdruck der Versammlungsfreiheit toleriert, hieß es aus dem Innenministerium.

Marsch verspätet gestartet

Der Marsch hatte mit einer dreistündigen Verspätung am Vormittag begonnen. Die Asylwerber wollen damit auf die „menschenunwürdigen“ Zustände im Erstaufnahmezentrum aufmerksam machen - mehr dazu in Asylwerber marschierten nach Wien (noe.ORF.at).

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