Kampf gegen Facebook soll weitergehen

Die Wiener Studentengruppe Europe-v-Facebook will gegen das Soziale Netzwerk Facebook weiter wegen des Vorwurfs mangelnden Datenschutzes vor Gericht ziehen. Mit den bisherigen Änderungen ist man nicht zufrieden.

„Das Verfahren könnte zu einem der größten Musterverfahren im Bereich Datenschutz werden und hätte gute Chancen, bis zum Europäischen Gerichtshof zu laufen“, hieß es in der Mitteilung.

"Europe vs. Facebook"-Initiator Max Schrems

APA/Georg Hochmuth

Max Schrems

Max Schrems studiert Jus an der Universität Wien und ist Sprecher und offizieller Beschwerdeführer von Europe-v-Facebook. Er hat bei der irischen Datenschutzbehörde bisher 16 Anzeigen gegen Facebook eingereicht.

Kritik an „extremen Schlampereien“

Die Studentengruppe um deren Leiter Max Schrems drängt seit längerem auf einen besseren Datenschutz für Facebook-Nutzer und hat bereits etliche Anzeigen gegen die Internetplattform eingebracht. Seither kümmert sich die zuständige Datenschutzbehörde in Irland um den Fall - dort hat die Europatochter von Facebook ihren Sitz.

Zwar habe Facebook nun auf einige der Kritikpunkte reagiert und beispielsweise die Gesichtserkennung abgeschaltet, Daten gelöscht und die Datenschutzrichtlinie geändert, erklärten die Studenten. Das sei jedoch nicht ausreichend. „Bei genauerer Untersuchung traten teilweise extreme Schlampereien hervor“, teilten sie mit. Weil eine „rechtskonforme Lösung vor der irischen Datenschutzbehörde“ derzeit nicht absehbar sei, bereite sich Europe-v-Facebook auf ein Gerichtsverfahren vor.

Finanzierung noch offen

Offen ist aber noch, wie die Studenten die Klage finanzieren. Nach Einschätzung von Schrems dürften die Studenten rund 100.000 Euro benötigen - die sie unter anderem über eine Spendenplattform im Internet einsammeln wollen. Facebook ist immer wieder mit dem Vorwurf mangelnden Datenschutzes konfrontiert.

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