Neues Riesenfinanzamt eröffnet

Ein Großteil der Wiener Finanzbeamten hat einen neuen Arbeitsplatz: Zahlreiche Finanzämter in den Bezirken übersiedelten in einen neuen Büroturm über dem Bahnhof Wien-Mitte. Für Wienerinnen und Wiener gibt es damit nun aber weniger Anlaufstellen.

An dem neuen Standort werden künftig rund 1.860 Finanzbedienstete arbeiten. Zusammenlegung und Zentralisierung sei die Devise, hieß es im Rahmen einer Presseführung durch die Büroräume. Sieben Wiener Finanzämter werden am neuen Standort zentralisiert. Mit dem neuen Finanzzentrum Wien-Mitte (FZWM) ist auch bei der Finanz die Ära der „Open Office“-Strukturen angebrochen. Bei den Mitarbeitern sorgte der Umzug für gemischte Reaktionen. - mehr dazu in Kritik an neuem Riesenfinanzamt.

„Wien heute“ war beim Einzug mit der Kamera dabei:

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Ab jetzt nur noch Mieter und nicht mehr Eigentümer

Ein weiterer Unterschied: Der Bund ist jetzt Mieter und nicht mehr Eigentümer der Liegenschaft. Die bisherigen Standorte soll die Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) zu Geld machen. Wie viel Geld tatsächlich mit der Zusammenlegung eingespart wird, ließ Hans-Georg Kramer, Generalsekretär im Finanzministerium, offen.

Über den Mietpreis sei bis zur vollständigen Vermietung aller Räumlichkeiten des Gebäudes mit dem Vermieter, der Wien Mitte Immobilien GmbH, Stillschweigen vereinbart worden: „Ich bitte um Verständnis. Ich kann nur sagen, dass wir sicher nicht gerne mehr bezahlen werden, als wir schon bezahlen oder bezahlen hätten müssen“, so der Generalsekretär.

Mit dem neuen Finanzzentrum könnten Ressourcen eingespart werden: „An den neun Standorten hatten wir einen Flächenumfang von 65.000 Quadratmetern. Künftig finden wir mit 35.000 Quadratmetern das Auslangen“, hob Kramer hervor. Die bisherigen Gebäude, deren Bau teilweise noch bis vor die Gründerzeit zurückreichte, wären auf Dauer zu teuer geworden. Umbauarbeiten für einen barrierefreien Zugang hätten einen enormen finanziellen Aufwand bedeutet.

Finanzamt Wien Mitte

APA/THEODOR MANK

Das Gebäude der Finanzämter am Standort Wien-Mitte während der Bauarbeiten

Zusammenlegung bis März 2013 vorgesehen

Betroffen von der Zusammenlegung sind neben den sieben Wiener Finanzämter auch das Finanzamt für Gebühren, Verkehrssteuern und Glücksspiel und auch der Bereich Großbetriebsprüfung Ost-Region. Die Übersiedelung ist zeitlich in drei Etappen aufgeteilt: Bis 10. Dezember sind vier Finanzämter in das neue Gebäude direkt über dem Bahnhof eingezogen. Nur eine Woche später folgen drei weitere Standorte. Bis März 2013 soll die Zusammenlegung abgeschlossen sein. Nur die Bezirke Floridsdorf und Donaustadt bleiben an ihrem angestammten Platz in Kagran.

Im neuen Finanzzentrum werden künftig rund 1.860 Finanzbedienstete arbeiten. Im Erdgeschoß ist ein Infocenter mit ausgedehnten Öffnungszeiten eingerichtet. Für vertraulichere Gespräche sind weiters 40 Beratungsplätze in den oberen Stockwerken vorgesehen, hieß es. Für generelle Informationen wird neben dem FZWM auch eine Infocenter-Außenstelle in Wien-Erdberg zur Verfügung stehen.

Bauprojekt Wien-Mitte eröffnet

BAI

Wien-Mitte nach dem Umbau

Wien-Mitte bereits eröffnet

Das einst umstrittene Projekt Wien-Mitte wurde bereits im November eröffnet. Bei dem Bauprojekt handelt sich um die Überbauung des Bahnhofs, in dem zwei U-Bahn- und fünf Schnellbahnlinien sowie der City Airport Train (CAT) halten. Der Bau beheimatet auch des 30.000 Quadratmeter große Einkaufscenter „The Mall“ - mehr dazu in Wien-Mitte von Bundespräsident eröffnet.

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