Mädchen aus Wien überleben US-Schulmassaker
In einem Interview mit dem Ö3-Wecker schilderte der Vater der Kinder, dass er und seine Frau am Freitagvormittag eine „kurze Nachricht auf die Mobilbox bekommen“ hätten, dass es zu einem Schusswechsel in einer der sechs Schulen in Newton gekommen sei. Zehn Minuten später hätten sie herausgefunden, dass es sich um die Lehranstalt handle, „in der sich meine beiden Töchter befinden“.
Betreuerin las Geschichten vor
„Und meine Frau ist dann auch sofort hingefahren, hat aber das Auto schon ein Stück vor der Schule am Straßenrand abstellen müssen, weil dort Chaos ausgebrochen ist“, sagte der Familienvater.
Die entsetzte Mutter sei zur Schule gelaufen. Die Kinder hätten sich in einen zentralen Raum ohne Fenster zurückgezogen, wo „die Betreuerin Geschichten vorgelesen hat“. Seine Frau sei in die Schule gelassen worden und „hat die Kinder in Empfang nehmen können“.
Vater: „Wir bleiben mit den Kindern daheim“
Die beiden Mädchen seien jetzt zu Hause. „Es ist unheimlich schwierig, einer Fünfjährigen oder einer Dreijährigen zu erklären, was es heißt, dass ein Mann in die Schule kommt und dort die Freunde und Freundinnen, die Lehrer und die Direktorin erschießt“, sagte der erst seit wenigen Monaten mit seiner Familie in Newtown lebende Wiener. Nun werden die Lehrer geschult, wie sie nach der Katastrophe mit den Kindern umgehen sollen. Erst dann soll die Schule wieder beginnen.
Steigende Waffenkäufe
Das Schulmassaker in Newtown mit 27 Toten ist nur der traurige Höhepunkt eines blutigen Jahres in den USA. Laut Recherchen des Magazins „Mother Jones“ starben heuer fast 80 Menschen bei Amokläufen und Massenmorden. Nie zuvor waren es mehr. 62 Schießereien mit vier oder mehr Toten habe es in den vergangenen 30 Jahren gegeben - und die Tendenz sei stark steigend - mehr dazu in ORF.at.