Notquartier für Flüchtlingsaktivisten leer

Am Tag nach dem Runden Tisch zu Asylfragen bleibt offen, ob die Flüchtlingsaktivisten die Angebote annehmen, auf die man sich geeinigt hat. Ein beheiztes Notquartier der Caritas wird bisher nicht in Anspruch genommen. Die Aktivisten sehen noch keine Lösung.

„Wir werden niemanden zwingen, Hilfe anzunehmen“, hieß es seitens der Caritas am Samstag. Bis zum frühen Nachmittag hätten die Flüchtlinge aus der Votivkirche und dem Sigmund-Freud-Park das von der Caritas eingerichtete Notquartier nicht in Anspruch genommen. Zudem würden sich an beiden Orten derzeit kaum Menschen aufhalten. Es sei daher unklar, ob die Aktivisten das beim Runden Tisch am Freitag gestellte Angebot überhaupt annehmen - mehr dazu in Votivkirche: Runder Tisch zu Asyl.

Beheiztes Notquartier bleibt bereit

Freitagabend habe es intensive Gespräche mit den Aktivisten gegeben. Die Caritas habe ein beheiztes Notquartier für maximal 40 Personen bereitgestellt. Auch eine Transportmöglichkeit sei eingerichtet, aber noch von niemandem in Anspruch genommen worden. Diese Angebote blieben ebenso aufrecht wie das Angebot des Innenministeriums, jeden einzelnen Fall auf die Möglichkeit der Wiederaufnahme in die Grundversorgung zu überprüfen , hieß es seitens der Caritas weiters.

Noch im Laufe des Samstags sollte eine Liste der Flüchtlinge erstellt werden und von der Caritas an das Innenministerium übergeben werden.

Flüchtlinge sehen noch keine Lösung

Die Flüchtlinge stimmen dieser Einzelfallprüfung zwar zu, man bitte aber noch um Bedenkzeit, hieß es dazu in einer Stellungnahme der Flüchtlingsaktivisten. Diskussionen unter den Flüchtlingen über weitere Verhandlungen würden sich aufgrund ihrer „existenziell prekären Lage und der nach wie vor unbeheizten Votivkirche“ schwierig gestalten.

Die Flüchtlinge betonen, noch keine Problemlösung zu haben, sondern sehen nur einen ersten, willkommenen Ansatz, dem weitere Schritte zur dauerhaften Verbesserung der Lage der Geflüchteten folgen müssten. Für den 24. Dezember kündigten die Aktivisten unter dem Motto „Auch Jesus war ein Flüchtling“ ein Weihnachtsfest ab Mitternacht im Sigmund- Freud-Park an.