Höhenstraße: Testphase verlängert

Wie die Sanierung der Höhenstraße erfolgen soll, ist weiter ungewiss. Weiterhin fehlt die Entscheidung, ob Millionen Pflastersteine repariert werden oder ein Asphaltbelag kommt. Die Testphase wurde nun bis 30. Juni verlängert.

Um Klarheit in die Sache zu bringen, wurden bereits im Sommer 2010 zwei Teststrecken errichtet. Einer der rund 200 Meter langen Testabschnitte wurde in Asphalt-, der andere in Pflasterbauweise errichtet. Geprüft werden sollte ursprünglich lediglich ein Jahr lang. Nach Verschiebungen wurden Resultate bis Jahresende 2012 angekündigt. Nun hat man sich entschieden, die Tests noch einmal bis Ende Juni 2013 zu verlängern.

Untersucht werden Abnutzungserscheinungen. Erste Resultate zeigten, dass es beim Asphalt keinerlei „Verdrückungen“ gab, bei der Pflasterung aber sehr wohl. Diese lägen allerdings im Normbereich und würden somit keine Auswirkungen auf die Verkehrssicherheit haben, sagte Matthias Holzmüller, Sprecher der für Straßenbau zuständigen Magistratsabteilung 28.

Entscheidung gemeinsam mit Denkmalamt

Warum dann die neuerliche Verlängerung der Testphase? „Die Ergebnisse sind noch nicht eindeutig genug, um seriöse Aussagen zu treffen, welche Art der Fahrbahnkonstruktion sich bewährt hat“, argumentierte Holzmüller. Man habe nun mit dem Bundesdenkmalamt vereinbart, den Test bis 30. Juni laufen zu lassen. Danach sollen die konkreten Sanierungsschritte geplant werden.

„In einer Reihe von frühen Bergstraßen in Europa“

Zum Hintergrund: Die Höhenstraße, die unter anderem Cobenzl, Kahlen- und Leopoldsberg miteinander verbindet, stand jahrelang unter Denkmalschutz. Mit Beginn 2010 lief der Schutz automatisch aus. Das Bundesdenkmalamt hält die 14,9 Kilometer lange Straße nach wie vor für denkmalwürdig und prüft eine neuerliche Unterschutzstellung. Es geht um mehr als 100.000 Quadratmeter Fahrbahnfläche, die zwischen 1934 und 1938 großteils aus Granitkleinsteinbelag errichtet wurde.

Die Stadt steht einer Sanierung nach historischem Erscheinungsbild jedoch skeptisch gegenüber - nicht zuletzt wegen der hohen Kosten. Holzmüller konnte keine aktuellen Zahlen nennen. 2010 sprach der damalige SP-Verkehrsstadtrat Rudolf Schicker aber von geschätzten 30 Millionen Euro. Außerdem entspreche die Konstruktion nicht mehr dem Stand der Technik, der Erhalt sei „nicht sinnvoll“, so der MA-28-Sprecher. Zudem gebe es Anrainerbeschwerden wegen der lauten Abrollgeräusche durch das Pflastermosaik.

Barbara Neubauer, Präsidentin des Denkmalamts, verwies im APA-Gespräch hingegen auf die Bedeutung der Höhenstraße. Diese sei Dokument des Ständestaates und „steht in einer Reihe von frühen Bergstraßen in Europa, von denen in dieser Form nur mehr sehr wenige erhalten sind“.

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