Radio-Veteran Rudi Klausnitzer wird 65

Vom „Ö3 Wecker“-Moderator zum Chef des Senders, vom deutschen Privat-TV zum Intendanten der Vereinigten Bühnen Wien (VBW): Am Dienstag hatte Rudi Klausnitzer seinen 65. Geburtstag. Erst im Sommer feierte er ein kurzes Radio-Comeback.

2012 markierte für den Medienmanager und Radio-Veteran eine kleine Rückkehr zu den Wurzeln, war er doch ab August immer sonntags auf Radio Wien mit den „Schlagzeilen der Woche“ sowie einer Auswahl an persönlichen Lieblingsstücken zu hören.

Ein Engagement, das wohl Erinnerung an eine Zeit weckte, die knapp 45 Jahre zurück liegt: Ende der 1960er-Jahre gehörte Klausnitzer zur Gründungsmannschaft von „Ö3“, dessen Programm er als Moderator des „Ö3-Weckers“ und des „Ö3-Magazins“ entsprechend mitprägte.

Rudi Klausnitzer auf Radio Wien

ORF/Werner Zettinig

Klausnitzer im „Radio Wien“-Studio

Karrierestart beim ORF

Aber schon davor war der am 22. Jänner 1948 in Piberbach an der Krems geborene Klausnitzer für den ORF tätig: Nach seinem Studium der Politikwissenschaften und Publizistik an der Uni Salzburg begann er 1968 seine journalistische Karriere als freier Mitarbeiter und arbeitete im Landesstudio Oberösterreich als Redakteur sowie Moderator diverser Unterhaltungsshows.

Der Sprung ins Wiener Funkhaus war nur die nächste Stufe auf der Karriereleiter, die etwa den Posten als persönlicher Referent des damaligen ORF-Generalintendanten Gerd Bacher (1972-1974) oder die Leitung der Familienredaktion im Landesstudio Salzburg (1976-1979) bereithielt. 1979, gut zehn Jahre nach seinem Einstieg beim Sender, wurde er dann Chef von „Ö3“.

Klausnitzer auf einer Archivaufnahme aus dem Jahr 1977

ORF

In den 80ern nach Deutschland gegangen

Aber auch hier hielt es Klausnitzer nicht lange: Mitte der 1980er-Jahre kehrte der Moderator und Medienmanager seiner Heimat den Rücken und ging nach Deutschland, wo er nach einer Beratertätigkeit für die Bertelsmann AG im Fernsehbereich beim Aufbau des Senders Radio Hamburg beteiligt war.

1987 wurde er Geschäftsführer und Programmdirektor von Sat.1 in Mainz, die abschließende Station im Nachbarland war schließlich von 1989 bis 1993 der Pay-TV-Sender Premiere, der inzwischen Sky heißt.

Rückkehr in den 90er Jahren

Seine Rückkehr nach Österreich bedeutete gleichzeitig eine Abkehr von der Medienbranche - wenn auch nur eine vorläufige. 1993 trat Klausnitzer die Nachfolge von Peter Weck als Intendant der VBW an, wobei der Einstand mit der Premiere von „Kuss der Spinnenfrau“ im selben Jahr noch etwas durchwachsen geriet.

In der Folge sollten aber Eigenproduktionen wie „Tanz der Vampire“ oder „Mozart!“ durchschlagende Erfolge bedeuten. Neun Jahre später gab Klausnitzer - trotz einer anstehenden Verlängerung um fünf Jahre - völlig überraschend seinen Rückzug von der Musicalbühne bekannt und wechselte als Geschäftsführer in die „News“-Gruppe, bis er sich 2006 „aus persönlichen Gründen“ zurückzog.

Sein Abschied von „News“ fiel mit einer Kandidatur für den Posten des Generaldirektor im ORF zusammen, heute ist Klausnitzer als selbstständiger Medienberater tätig und Vorstandsmitglied der Kinderhilfsorganisation Plan International. Aktuell ist er auch Mitglied des Universitätsrates der Medizinischen Universität Wien, wobei diese Funktionsperiode mit 2013 ausläuft.

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