Schwarzenegger lobt Österreich

Schauspieler Arnold Schwarzenegger hat bei der Eröffnung der Umweltkonferenz seiner R20-Initiative am Donnerstag in Wien für einen „sexy“ Zugang zum Klimaschutz geworben. Auch mit Lob für Österreich hat er nicht gespart.

„Wir sollten nicht Teil des Problems, sondern Teil der Lösung sein“, sagte der Schauspieler anlässlich der Eröffnung der Umweltkonferenz seiner R20-Initiative am Donnerstag in Wien. „Gemeinsam können wir die Zerstörung der Umwelt stoppen - terminate“, appellierte der ehemalige Gouverneur von Kalifornien, der den Umweltschutz „sexy“ machen will.

Bildershow: Schwarzenegger in Wien

Schwarzenegger streut Österreich Rosen

Schwarzenegger konnte seine Heimat Österreich in seiner Rede gar nicht genug loben. Das Land sei „ein Held der Grün-Bewegung“, Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) ein „Real Action Hero“, der in Sachen Klimaschutz „keine Bazooka benötigt, um seinen Standpunkt zu unterstreichen“, zudem gebe es zahlreiche beispielhafte Vorzeigeprojekte wie etwa den Einsatz der Windenergie im Burgenland. „Ich bin stolz auf Österreich. I am back“, meinte der Schauspieler.

An der Tagung in der Aula der Wissenschaften nahmen neben Schwarzenegger und Faymann auch EU-Kommissionspräsident Manuel Barroso und EU-Klimakommissarin Connie Hedegaard teil. Österreich war auch Umweltminister Nikolaus Berlakovich (ÖVP) vertreten.

US-Star verriet sein „Erfolgsrezept“

Schwarzenegger predigte bei seiner Rede sein „Erfolgsrezept“, mit dem er Kalifornien in seiner Zeit als Gouverneur in einen grünen Vorzeige-Bundesstaat verwandelt hat. „Punkt eins: heraus aus der ideologischen Ecke“, meinte der Schauspieler. Er selbst hatte damals als Republikaner gegen den heftigen Widerstand seiner eigenen Partei den Umweltschutz vorangetrieben. "Es gibt keine liberale und keine konservative Luft, sondern wir atmen alle dieselbe Luft.

Punkt zwei seines Klimarettungsplans: Man solle nicht auf ein künftiges internationales Klimaabkommen verlassen. „Können wir auf diese Sachen hoffen, ja natürlich. Ich hoffe auch auf ein Kyoto II. Ich liebe Fortsetzungen“, meinte der Schauspieler. Man dürfe sich aber nicht davon paralysieren lassen, wenn auf der Ebene der Großen Politik nichts weitergeht.

Zu guter Letzt sollte man die Menschen nicht demotivieren und ihnen das Gefühl geben, dass sie dem Klimawandel hilflos ausgeliefert sind. „Man sollte den Leuten sagen, was sie machen können“, sagte Schwarzenegger. Inzwischen sei es dank der neuen Technologien für jeden möglich, seinen Lebensstandard beizubehalten und gleichzeitig ressourcenschonender zu leben. „Ich fahre noch immer meinen Hummer, aber mit alternativem Treibstoff“, betonte Schwarzenegger.

Der ehemalige US-Gouverneur und Schauspieler Arnold Schwarzenegger am Donnerstag, 31. Jänner 2013, während seiner Eröffnungsrede zur "Vienna R20 Conference" in Wien

APA/eorg Hochmuth

Hollywoodstar stellte sich Fragen von Studenten

Schwarzenegger sprach zudem am Nachmittag in der Nationalbibliothek mit Studentinnen und Studenten über Klimaschutz. Im Anschluss an seinen Vortrag diskutierte er gemeinsam mit Berlakovich und Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle (ÖVP) und dem Publikum über Herausforderungen für die junge Generation.

R20 für aktiven Klimaschutz

R20 wurde von Schwarzenegger im Jahr 2010 gegründet. Ziel der Organisation ist es, nicht länger auf Entscheidungen auf hoher politischer Ebene zu warten, sondern Regionen, die gegen den Klimawandel aktiv werden bzw. auf grüne Energien umsteigen wollen, zu unterstützen und miteinander zu vernetzen.

NGOs übten Kritik im Vorfeld

Die österreichischen NGOs übten im Vorfeld Kritik an der R20-Energiekonferenz. Die Umweltorganisationen WWF, Greenpeace, Global 2000 und Klimabündnis Österreich begrüßten zwar die Initiative, die weltweit Klimaschutz auf regionaler Ebene unterstützen soll. Gleichzeitig kritisierten sie aber in einer Aussendung, dass die Veranstaltung „als reiner Elitezirkel von Wirtschaft, Politik und Wissenschaft angelegt wird und die Zivilgesellschaft (NGOs) keinen Platz bekommt“.

So würden fast 60 Beiträge auf der Agenda der Konferenz stehen, aber keine einzige österreichische oder internationale NGO sei eingeladen worden, Beiträge zu Umwelt-, Klima-, Naturschutz- oder sozialen Fragen der Klimagerechtigkeit einzubringen und eventuell auch unangenehme Fragen zu stellen. Zudem wurden die „Eintrittspreise von 600 Euro aufwärts“ von Greenpeace kritisiert.

Rummel bei Ankunft in Wien

Als Schwarzenegger am Mittwoch gegen 17.00 Uhr vor dem Ritz Carlton am Ring ankam, warteten bereits Journalisten und Autogrammjäger auf ihn. Bereitwillig gab der Hollywoodstar und einstige Gouverneur von Kalifornien Autogramme, ehe er sich seinen Weg in das Luxushotel auf dem Ring bahnen konnte.

Video: „Wien heute“ war bei der Ankunft mit der Kamera dabei

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Bei seinem ersten offiziellen Termin gab sich Schwarzenegger am Mittwochabend äußerst wortkarg. Ohne ein Wort zu sagen, schüttelte der sonst so euphorische Kämpfer für den Klimaschutz bei einem Empfang im Bundeskanzleramt die Hand von Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ), lächelte, ließ sich eine Minute lang fotografieren – und ging wieder.

Schwarzenegger sorgte bereits beim Besuch der Weltcup-Abfahrt auf der Streif in Kitzbühel für Aufsehen. Er löste vor und nach dem Rennen einen wahren Tumult unter Kamerateams und Fotografen aus - mehr dazu in tirol.ORF.at.

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