Heiße Phase bei Standortfrage

In der Standortfrage für das Wien Museum soll eine Entscheidung kurz bevorstehen. Von Seiten der Stadt gibt man sich jedoch bedeckt über den genauen Termin und darüber, ob neu gebaut wird oder das Museum auf dem Karlsplatz bleibt.

Alle Expertisen und Studien lägen vor, der Finanzierungsrahmen werde derzeit finalisiert, hieß es aus dem Büro von Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (SPÖ). „Letzte Details sind noch offen“, so eine Sprecherin. Wann genau darüber entschieden wird, ob das Wien Museum am jetzigen Standort bleibt oder auf das Hauptbahnhofgelände umgesiedelt wird, steht noch nicht fest.

Als Kostenrahmen sind 70 bis 100 Millionen Euro vorgesehen. Bisher wurden alle Entscheidungstermine mehrfach verschoben, im vergangenen Herbst sprachen sich zwei Drittel einer Expertenenquete für eine Erweiterung des jetzigen Standorts aus.

Wien Museum

APA, Herbert Pfarrhofer

Wien Museum-Direktor Wolfgang Kos präferiert den jetzigen Standort

Mehrheit für Standort Karlsplatz

Wolfgang Kos, Direktor des Wien Museums, sprach sich mehrfach für den Standort Karlsplatz aus. Möglich wären aber offenbar nur ein Zubau sowie eine unterirdische Ausweitung, da das Denkmalamt sich zuletzt skeptisch gegenüber einer Aufstockung des geschützten Oswald-Haerdtl-Baus geäußert habe. Kos teile diese Skepsis.

Dennoch wäre für ihn eine Lösung beim Hauptbahnhof „hochriskant“. Es fehle urbanes Umfeld mit Erlebnisqualität und zudem sei fraglich, ob genug Touristen ein neues Haus außerhalb des Gürtels frequentieren würden, so Kos in einem Interview.

Gegner: Neues Kulturviertel am Hauptbahnhof

Befürworter eines neuen Standorts wie Belvedere-Direktorin Agnes Husslein oder Stadtbaudirektorin Brigitte Jilka betonten die „Jahrhundertchance“, die das Wien Museum im Verbund mit Belvedere und 21er Haus am neuen Hauptbahnhof hätte. Dort könnte sich ein neues Kulturviertel etablieren. Fest steht bereits der Umzug des Depots im April diesen Jahres - mehr dazu in Wien Museum: Depot übersiedelt ab April 2013.

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