15.000 Euro für Nacht in Präsidentensuite

In der neuen Fünfsternherberge Palais Hansen Kempinski wird eines der teuersten Zimmer Österreichs zu buchen sein. 15.000 Euro kostet die Präsidentensuite pro Nacht. Radio-Wien-Hörer dürfen das Hotel vor der offiziellen Eröffnung testen.

Die letzten Vorbereitungen liefen im Palais Hansen beim Schottenring derzeit auf Hochtouren, so Hoteldirektor Hans Olbertz. Am Freitag checken die ersten Gäste des Hotels ein. Radio Wien hatte dazu aufgerufen, sich als Hoteltester zu bewerben.

Neues Hotel Kempinski in Wien

APA/HERBERT PFARRHOFER

Blick in ein Zimmer des neuen Kempinski

Gala zum Auftakt

Richtig los geht der Betrieb am 20. März mit einer Galaveranstaltung. Zimmerreservierungen werden bereits entgegengenommen. Über die aktuelle Buchungslage wird noch keine Auskunft gegeben, sehr wohl über die geplante Auslastung: „Wir gehen schon von einer Auslastung von 60 Prozent fürs erste Jahr aus“, so Olbertz. Die Übernachtung kostet - abhängig von der Saison - ab 265 Euro.

Richtig teuer wird es jedenfalls, wenn man in der Präsidentensuite übernachten will. Diese kostet 15.000 Euro pro Nacht. Den Gast erwarten 330 Quadratmeter, ein riesengroßes Wohnzimmer, ein Wintergarten, eine eigene Küche, ein Besprechungszimmer, ein Esszimmer, ein sehr geräumiges Schlafzimmer mit einem großen Bad mit Aussicht auf den Ring. Zu sehen ist die Suite noch nicht, denn noch befindet sich dort eine Baustelle.

Neues Hotel Kempinski in Wien

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Hotelchef Olbertz ist überzeugt, dass eine Nachfrage für eine so teure Suite durchaus gegeben ist: „Es gibt einige Leute, die sich das leisten können und die das auch gerne machen. Wir haben das auch in anderen Kempinski-Hotels.“ Die Präsidentensuite werde sicher nicht 365 Tage ausgebucht sein: „Aber 100 Tage mal 15.000 Euro wären auch schön.“

Fassade blieb erhalten

Das Palais Hansen ist ein Neo-Renaissance-Gebäude und wurde in der Zeit von 1869 bis 1873 nach Plänen von Theophil Hansen und Heinrich Förster als Hotel für die Weltausstellung in Wien erbaut. Im Laufe seiner Geschichte erfüllte der unter Denkmalschutz stehende Bau verschiedenste Funktionen. Zuletzt waren dort Magistrate der Stadt Wien sowie Büros untergebracht.

75 Luxushotels

Die Kempinski-Gruppe mit Sitz in Genf betreibt derzeit 75 Luxushotels in 32 Ländern - darunter bereits eines in Österreich. Das 1897 gegründete Unternehmen bezeichnet sich als älteste Luxushotelgruppe Europas. Mehrheitseigentümer ist das thailändische Königshaus.

Die Arbeiten, die rund ein Jahr dauerten, kosteten einen dreistelligen Millionenbetrag. Erhalten blieben die Fassade, die Säulen im Erdgeschoß, die Stiegenhäuser und zum Teil Türen und Fensterelemente. Dach und Leitungen wurden erneuert, die Innenhöfe überdacht, Mauern versetzt. Die 152 Zimmer und Suiten haben einen elegant-klassischen Stil, neben Blau bzw. Rot dominieren vor allem Naturtöne - oft auch kombiniert mit Silber und Gold. Die Bäder sind in Marmor gehalten, die Badewannen mit Druckknöpfen statt Wasserhähnen ausgestattet.

Neues Hotel Kempinski in Wien

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Wohnungen zum Verkauf

Auch Nichthotelgäste können Angebote nutzen: zwei Restaurants, drei Bars und den Spa-Bereich. In den letzten zwei Etagen des Palais werden derzeit 17 Wohnungen gebaut, die zum Verkauf stehen. 13 der zwischen 130 und 340 Quadratmeter großen Apartments sind laut dem dafür zuständigen Unternehmen Strauss und Partner Development bereits vergeben. Der Quadratmeterpreis wird nicht verraten, auch nicht, wer gekauft hat - nur so viel: Die Besitzer kommen aus aller Welt, auch Österreicher sind dabei. Die Neo-Eigentümer können die Serviceleistungen des Hotels mitbenutzen.

Reigen an Luxushoteleröffnungen

Ebenfalls neu eröffnet hat das Fünfsternhotel „Sans Souci“ in Wien-Neubau. Die 63 Zimmer und Suiten wurden mit Designermöbeln und Kunstwerken ausgestattet, etwa mit echten Roy-Lichtenstein-Bildern - mehr dazu in Luxushotel mit Lichtenstein-Bildern.