Schönborn appelliert an Votiv-Flüchtlinge

Erneut hat Wiens Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn am Dienstag vor seiner Abreise nach Rom an die Flüchtlinge in der Votivkirche appelliert, sie mögen in ein ordentliches Quartier übersiedeln und mit den Behörden kooperieren.

„Bitte seien Sie vernünftig, und machen Sie nicht in der Votivkirche wegen einer Illusion Ihre realen Hoffnungen zunichte“, schrieb Schönborn unter anderem in dem Brief. Gerichtet war er an die Sprecher der Flüchtlinge, Shah Jahan Khan und Mir Jahangir, die Schönborn gebeten hatten, mit ihnen über Garantien für ein Bleiberecht zu sprechen.

Fotos der Asylsuchenden der Votivkirche:

„Letzte Chancen“ aufs Spiel gesetzt

Schönborn machte die Flüchtlinge erneut darauf aufmerksam, dass es Garantien für ein Bleiberecht nach österreichischem Recht nicht gebe, berichtete Kathpress am Mittwoch. Daran festzuhalten sei eine „gefährliche Illusion“: Immer mehr Flüchtlinge in der Votivkirche verlören ihre letzten realen Chancen auf Aufenthalt in Österreich, weil sie nicht an ihren Verfahren mitwirkten.

Das sei aber Voraussetzung, um überhaupt Asyl erhalten zu können bzw. um bei abgelehntem Asylantrag die Chancen auf den Status eines „geduldeten Aufenthalts“ aufrechterhalten zu können, so Schönborn in dem Schreiben.

Brief vor Abreise nach Rom übergeben

Bischofsvikar Dariusz Schutzki überbrachte den Brief bereits am Dienstagvormittag, noch vor Schönborns Abreise nach Rom - mehr dazu in Schönborn zum Konklave nach Rom.

Ende Jänner hatte Schönborn die Aktivisten heftig kritisiert, die in der Votivkirche die „Not der Flüchtlinge für ihre Ideologie missbrauchen“ - mehr dazu in Votivkirche: Kritik von Schönborn.

Link:

Flüchtlinge in Votivkirche: Eine Chronologie (wien.ORF.at)