Kohlenmonoxid: Zehn Vergiftungen

In Wien-Mariahilf ist es am Freitag zu einem folgenschweren Kohlenmonoxid-Unfall gekommen. Zehn Bewohner mussten mit einer Vergiftung ins Spital eingeliefert werden. Das Haus ist mittlerweile wieder bewohnbar.

Durch eine defekte Gastherme hatten zehn Bewohner eines Hauses in der Köstlergasse eine Kohlenmonoxidvergiftung erlitten. Laut Polizei wurde eine 22-jährige Mutter im Bad nach dem Duschen bewusstlos und schwer verletzt, ihre beiden Kleinkinder erlitten durch das ausgetretene Kohlenmonoxid leichte Verletzungen. Ihr Mann verständigte die Rettungskräfte.

Keine Lebensgefahr

Insgesamt mussten zehn Menschen, darunter auch die 65-jährige Großmutter der beiden Buben und drei Rettungskräfte des Arbeitersamariterbundes, nach dem Vorfall medizinisch versorgt werden. Die Patienten klagten allesamt über Atembeschwerden.

Außer im Fall der 22-jährigen Frau wurden die Verletzungen aber durchwegs als leicht eingestuft. Die junge Mutter hatte nach dem Sturz im Bad bald das Bewusstsein wiedererlangt, ihr Zustand galt als nicht lebensbedrohlich, sagte eine Polizeisprecherin.

Therme unsachgemäß manipuliert

Nach Angaben der Polizei war an der Therme unsachgemäß manipuliert worden. „Laut ersten Ermittlungen wurde durch einen Schraubenzieher in solch einer Art und Weise an der Gastherme hantiert, dass das Sicherungsventil, das bei einer Verschmutzung die Therme schließen sollte, geöffnet blieb“, berichtete eine Polizeisprecherin am Samstag. „Dadurch konnte weiterhin Gas verbrannt werden und Kohlenmonoxid austreten.“ Wien Gas hat die Anlage nach dem Unfall gesperrt.