Feuer in alter Villa „aus Rache“ gelegt

Ein Obdachloser ist am Samstagnachmittag wegen des Verdachts der Brandstiftung festgenommen worden. Der 49-Jährige soll ein Feuer, das am Freitagnachmittag Teile einer leer stehenden alten Villa in Döbling vernichtete, „aus Rache“ gelegt haben.

Wien-Döbling: Brand in Abbruchhaus

APA/MA 68

Feuerwehr mit 70 Mann im Einsatz

Laut Polizei soll der Verdächtige in eine Schlägerei mit anderen Obdachlosen verwickelt worden sein, worauf er laut Zeugen am späteren Brandort, einer abbruchreifen Villa an der Heiligenstädter Lände, Rache geschworen habe.

Kurz darauf brach der Brand aus und richtete einen Schaden von mehr als 100.000 Euro an. Das Gebäude unweit der Gunoldstraße ist fallweise von Obdachlosen als Schlafplatz genutzt worden. Der von Ermittlern der Polizeiinspektion Hohe Warte ausgeforschte Mann stritt die Tat allerdings ab, sagte Polizeisprecher Roman Hahslinger.

Löscheinsatz unter großem Aufwand

Das Feuer nahm vermutlich vom ersten Stock seinen Ausgang und breitete sich rasch auf den Dachstuhl aus. Laut Feuerwehrsprecher Gerald Schimpf konnte der Brand im ersten Stock rasch gelöscht werden, die Bekämpfung des Feuers im Dachbereich erforderte wegen der gemischten Bauweise mit Holz, Blech- und Ziegeleindeckung jedoch großen Aufwand. Die Berufsfeuerwehr war mit 70 Mann und 15 Fahrzeugen im Einsatz. Verletzt wurde niemand.

Errichtet wurde die Villa Mitte des 19. Jahrhunderts für den Holzhändler und Ortsrichter von Nußdorf, Franz Michael Gunold. Das spätere „Schiffmeisterhaus“, dessen Seitentrakt einmal der Gasthof der Donauschiffer war, steht unter Denkmalschutz. Ob die Villa nach dem Brand abgerissen werden muss, sollen nun Gutachter feststellen.