Anrainerparkplätze für innere Bezirke

Nach einer Testphase in den Bezirken Mariahilf, Neubau und der Josefstadt wollen alle anderen Bezirke innerhalb des Gürtels nachziehen und ebenfalls Parkplätze nur für Bezirksbewohner einrichten. Kostenpunkt pro Platz: etwa 300 Euro.

Der Aufwand, um Anrainerparkplätze zu schaffen, ist nicht besonders groß, die Kosten von rund 200 bis 300 Euro pro Stellplatz tragen die Bezirke. Bevor es allerdings soweit ist, müssen die Bezirksparlamente noch die nötigen Beschlüsse fassen. Das soll zwar möglichst rasch passieren, durch die Sommerpause kommt es jedoch zu Verzögerungen.

Parkplatznot als Voraussetzung

Ob und wo die Anrainer-Parkplätze überhaupt möglich sind, muss erst von der MA 46 geprüft werden, was etliche Monate dauern kann. Voraussetzung ist jedenfalls eine massive Parkplatznot, was bedeutet, dass im Bezirk eine Stellplatz-Auslastung von mindestens 90 Prozent vorherrschen muss. Ist das der Fall, dürfen maximal zwanzig Prozent für die Bezirks-Bewohner reserviert werden. Am weitesten sind die Verhandlungen am Alsergrund: Dort sind die Anrainerparkplätze rund um die Volksoper und das WUK bereits beschlossene Sache.

Verkehrsschild für Anrainer-Parkplätzen in der Josefstadt

ORF/Eva Reiter

Anrainerparken in der Josefstadt

Pilotprojekt für ein Jahr

Trotz Parkpickerls keinen Parkplatz zu finden, ist für viele Bewohner der inneren Bezirke ärgerlich. Abhilfe könnten die Anrainerparkplätze leisten, also die Reservierung mehrerer Stellplätze nur für Bezirksbewohner. Beim Pilotprojekt wurden rund 170 Parkplätze im 6., 7. und 8. Bezirk für die Anrainer geschaffen, darunter auch in der Burg- und Neustiftgasse.

Dieses verlief gut und seit Anfang Juli dürfen deshalb alle Wiener Parkpickerl-Bezirke öffentliche Parkplätze nur für Bezirksbewohner reservieren. „Es hat nur positives Feedback gegeben“, sagt Veronika Mickel-Göttfert, Bezirksvorsteherin der Josefstadt. Deshalb soll das bestehende Angebot erweitert werden. Bis zu 20 Prozent der Stellfläche dürfen bei massiver Parkplatznot zu Anrainerparkplätzen umgewandelt werden. Ursprünglich waren nur zehn Prozent erlaubt. So soll es dann alleine im 8. Bezirk rund 1.000 solcher Parkplätze geben.

Alle anderen Bezirke innerhalb des Gürtels ziehen nach, können aber noch keine konkrete Auskunft zu den angedachten Straßenzügen geben. In der City sollen rund 2.400 entstehen. Das geht Bezirksvorsteherin Ursula Stenzel aber nicht weit genug. Sie fordert sogar, 50 Prozent aller Parkplätze für Anrainer zu reservieren.

Kein Thema für Außenbezirke

Außerhalb des Gürtels sehen die Bezirke hingegen keine Notwendigkeit dafür. Es gebe genug Platz für die Bewohner. Nur im 12. Bezirk gibt es den Wunsch der Bewohner, auch in Hetzendorf Anrainerparkplätze einzurichten. Das geht nicht - ebenso wie in Hietzing, Währing und Döbling, die ebenfalls darüber nachgedacht hatten -, denn Anrainerparkplätze sind nur dort erlaubt, wo es auch ein Parkpickerl gibt.

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