Eisverkäufer hoffen auf Abkühlung

Die Hitzewelle reißt nicht ab. Viele leiden darunter, vor allem die Bauern. Selbst Eisverkäufern und Schanigärten-Wirten ist es schon zu heiß. Ein wirklich gutes Geschäft machen derzeit nur Mineralwasser-Produzenten und Elektrohändler.

Ab 30 Grad beginnt für die Mineralwasser-Abfüller die lukrativste Zeit. Sie erwarten für den Sommer ein zweistelliges Plus. Besonders nachgefragt ist mildes Mineralwasser mit wenig Kohlensäure. Auch die Elektronikhändler machen ein gutes Geschäft mit der Hitze: Ventilatoren und Klimageräte sind so gut wie ausverkauft. Das Geschäft dürfte weiter gut gehen: Für Donnerstag wird der Höhepunkt der Hitzwelle erwartet - mehr dazu in Hitze: Bis zu 40 Grad am Donnerstag.

Zu heiß für Eissalons

Anderen Wirtschaftszweigen, die normalerweise schönes Wetter brauchen, ist es hingegen schon zu heiß. „Die meisten Eisverkäufer haben einen sehr guten Juli erlebt“, sagt Silvio Molin-Pradel, Sprecher der Wiener Eissalons, gegenüber wien.orf.at. Tagsüber sei aber kaum etwas los. Die Leute würden entweder den ganzen Tag daheim verbringen oder ins Bad gehen. „Es ist fast zu viel des Guten“, so Molin-Pradel. Erst in den Abendstunden würde das Geschäft richtig in die Gänge kommen.

Zwei Mädchen stehen in einem Eisgeschäft

APA/Neubauer

Schwimmen statt Radfahren

Ähnlich sieht es in der Gastronomie aus. „Die Leute setzen sich erst bei Sonnenuntergang in die Schanigärten. Und dann trinken sie auch lieber Wasser statt Bier“, sagt Wilhelm Turecek von der Wirtschaftskammer. Die Wirte und auch die Eisverkäufer würden dennoch ein gutes Geschäft machen. Damit könne man aber nur den Verlust des verregneten Frühjahrs ausgleichen, sagt Turecek.

Die Hitze trifft auch die Sportartikel-Branche. Wenn das Wetter gut ist, gehen die Leute wandern, laufen und Radfahren. Bei den derzeit heißen Temperaturen werden die sportlichen Aktivitäten aber heruntergeschraubt - nur Baden stehe am Programm, heißt es von der Wirtschaftskammer. Und Schwimmbekleidung mache nur einen kleinen Teil des Sortiments der Sportgeschäfte aus.

Menschen suchen in einem Brunnen Abkühlung

APA/Punz

Eine Möglichkeit der Abkühlung

Kirchen locken mit Abkühlung

Die Wiener Bäder profitieren von der Hitzewelle. Ein Rekord-Tag wurde am 28. Juli verzeichnet. Mit rund 145.000 Badegästen war es der bestbesuchteste Tag aller Zeiten. Der bisherige Rekordtag vom Juli 2012 wurde gleich um sieben Prozent überboten - mehr dazu in Rekordbesuch in Wiener Bädern. In den kommenden Tagen wird die Zahl der Badegäste des gesamten Sommers des Vojahres bereits übertroffen.

Eine Alternative zum Freibad-Besuch bieten die Wiener Kirchen an. Denn in den dicken Gemäuern ist es deutlich kühler als draußen - die Differenz kann bis zu 25 Grad betragen. Zu den kühlsten Kirchen zählen die Michaelerkirche und die Augustinerkirche mit jeweils 24 Grad.

Eher wärmere Gotteshäuser sind die Karlskirche und der Stephansdom. Dort wurden rund 28 Grad gemessen. Beim Stephansdom sind die hohen Temperaturen auf die ständig offene Türe zurückzuführen. Erfrischende 14 Grad kann es aber auch im „Steffl“ haben - wenn man in die Katakomben und die Krypta hinabsteigt.

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