Jedes dritte Kind hat Sprachprobleme

Mehr als 4.000 der Wiener Kindergartenkinder können nicht genug Deutsch und sollten sprachlich gefördert werden. Bildungsstadtrat Christian Oxonitsch (SPÖ) ist trotzdem gegen ein zweites verpflichtendes Kindergartenjahr.

Kind mit Teddybär

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In Wien stehen 2,4 Millionen Euro für Sprachförderung zur Verfügung

Österreichweit hat jedes vierte Kindergartenkind sprachlichen Förderbedarf, in Wien ist sogar jedes dritte Kind betroffen. Mehr als 4.000 der rund 11.000 Wiener Kindergartenkinder können nicht ausreichend Deutsch. Das zeigen die im Kindergartenjahr 2012/13 durchgeführten Sprachstandsfeststellungen.

Integrationsstaatssekretär Sebastian Kurz (ÖVP) forderte deswegen jetzt ein zweites verpflichtendes Kindergartenjahr für Kinder mit Sprachproblemen. Dafür will er Gelder umschichten: Derzeit würden jährlich 3,5 Milliarden Euro für Arbeitslose aufgewendet, aber nur zehn Millionen Euro für sprachliche Frühförderung im Kindergarten. „Wir müssen früher investieren anstatt später reparieren“, so Kurz - mehr dazu in AMS-Geld für Frühförderung?

Oxonitsch ist gegen zweites Kindergartenjahr

Der Wiener Bildungsstadtrat Christian Oxonitsch hält wenig von einem zweiten verpflichtenden Kindergartenjahr: „Die wesentlich größere Priorität hätte für mich die Erhöhung der Mittel der Sprachförderung“, sagt Oxonitsch im „Radio Wien“-Interview.

Von den zehn Millionen Euro, die für die Sprachförderung im Kindergarten österreichweit zur Verfügung, stellen jeweils fünf der Bund und fünf die Länder. In Wien investieren Stadt und Bund derzeit jeweils 1,2 Millionen Euro in die Sprachförderung. Oxonitsch plädiert für eine Verdoppelung der Mittel.