Exklusives Konzert von John Cale in Wien
Am 15. Oktober wird John Cale die Eröffnung der Ausstellung im Bank Austria Kunstforum Wien vornehmen. Der 71-jährige Cale eröffnet die Ausstellung über die Kollaborationen der beiden Superstars der New Yorker Kunstszene: Andy Warhol und Jean-Michel Basquiat.
Im Anschluss daran wird er mit seiner Band im Ambiente des Palais Ferstel ein Konzert geben - als einziges Europakonzert. Dafür wird Cale ein eigenes und intimes Programm zusammenstellen.
© Domino Records
„I shot Andy Warhol“
In New York arbeitete Cale mit La Monte Young und John Cage, bevor er mit Lou Reed 1965 die später von Andy Warhol protegierte Band The Velvet Underground gründete. Er verließ die Band 1968 und tritt seitdem als Solokünstler bzw. mit eigener Begleitband auf. Auf Nick Drakes Album „Bryter Layter“ (1970) wirkte er als Gastmusiker mit. Weiterhin arbeitete Cale unter anderem mit Patti Smith und Brian Eno zusammen.
Veranstaltungstipp:
John Cale & Band
15. Oktober, 21:00 Uhr
Palais Ferstel
Strauchgasse 4
1010 Wien
Cales erstes Soloalbum „Vintage Violence“ erschien 1970 und zeigt Cale als wichtigen Protagonisten der Minimal Music. Mit langen Collagen, die sich nur zeitlupenartig entwickelten, bereitete er das Fundament für spätere Rock-Experimentierer wie Brian Eno, Robert Fripp und David Byrne.
Im Jahr 1996 komponierte er den Soundtrack zu dem Film „I shot Andy Warhol“. Bei der Biennale in Venedig im Jahr 2009 repräsentierte Cale seine Heimat Wales.
Retrospective, Andy Warhol © Galerie Bruno Bischofberger, Schweiz
Wildheit trifft schwarz-weiße Struktur
In den Jahren 1984/85 entstanden zahlreiche Gemeinschaftsarbeiten der beiden Künstler, die ein eindrucksvolles und facettenreiches Spannungsfeld dieser so unterschiedlichen Künstlercharaktere bilden. Neben den Kollaborationen werden auch Einzelwerke gezeigt.
Bei Warhol sind es vor allem Werke aus seiner parallelen Schaffensperiode, in der vor allem handschriftliche Bilder in Schwarz-Weiß standen. Diese konzentrierten und rein zeichnerische Resultate sind meist Markierungen von Alltagsgegenständen, Zeichen und Schrift. Sie erinnern deutlich an Warhols Pionierphase der Pop-Art um 1960, als der Künstler sich Konsumgüter und Motive der realen Welt aneignete.
Andy Warhol & Jean-Michel Basquiat © Galerie Bruno Bischofberger, Schweiz
Diese Highlights der Pop-Art werden in der Ausstellung seinen Arbeiten aus den 1980er Jahren gegenübergestellt. Ergänzt wird das Warhol-Kapitel in der Ausstellung durch Ikonen der Pop-Art aus den 1960er und 1970er Jahren.
Gray’s Anatomy als Hauptquelle für Zeichnungen
Auch von Basquiat werden Hauptwerke gezeigt: Gemälde und Zeichnungen, die zwischen 1981 und 1986 entstanden. Während seine frühe Phase noch Anklänge des Graffitistils haben, werden die Bilder ab Mitte der 1980er Jahre in ihrer Struktur kleinteiliger und detaillierter in der motivischen Setzung.
Dies kommt vor allem in den Zeichnungen zu tragen, die mit textlichen und gegenständlichen Spuren übersät sind. Eine der Hauptquellen stellt für Basquiat das klassische medizinische Lehrbuch Gray’s Anatomy dar, sowie die anatomischen Meisterzeichnungen von Leonardo da Vinci.