Zahl der Defibrillatoren soll verdoppelt werden

In Wien sterben jedes Jahr 3.000 Menschen, weil ihnen nach einem Herzinfarkt oder plötzlichem Herzstillstand zu spät geholfen wird. Jetzt soll die Zahl der Defibrillatoren im öffentlichen Raum verdoppelt werden. 450 sind derzeit registriert.

In Wien wurde 2009 begonnen, an stark frequentierten Plätzen Defibrillatoren anzubringen. Dazu zählen zum Beispiel alle Amtsgebäude, sechs U-Bahn-Knoten, die städtischen Pensionistenheime oder Polizeiinspektionen. Die flächendeckende Versorgung mit Defibrillatoren wird vom Verein zur Bekämpfung des plötzlichen Herztods, PULS, vorangetrieben.

„Gerade im Projekt mit der Polizei konnten bereits zahlreiche Erfolge verbucht werden. Wir hatten hier bereits 15 Lebensrettungen“, sagt der geschäftsführende Präsident des Vereins, Mario Krammel. In den nächsten Monaten werden innerhalb des Gürtels Defi-Säulen installiert. Weiters wurde ein Projekt mit Wiener Gastronomiebetrieben initiiert. Derzeit sind in Wien 450 Defibrillatoren registriert. Geplant ist, die Zahl innerhalb des nächsten Jahres auf 1.000 zu erhöhen.

Nur wenige trauen sich zu helfen

Mehr als 12.000 Österreicherinnen und Österreicher sterben jedes Jahr am plötzlichen Herztod, in Wien sind es 3.000. Die rasche Hilfe ist entscheidend. Bei Notfällen wie einem plötzlichen Herzstillstand zählt jede Minute. „Bei einem leblosen Patienten nimmt die Überlebenswahrscheinlichkeit pro Minute um etwa zehn Prozent ab. Die rasche Hilfe durch Laien noch bevor der Rettungsdienst eintrifft, ist somit oft die einzige Möglichkeit, einen Menschen wieder ins Leben zurückzuholen“, so Mario Krammel.

Schon durch wenige Handgriffe können Zeugen von lebensbedrohlichen Zwischenfällen effizient Hilfe leisten und so die Überlebenswahrscheinlichkeit von durchschnittliche fünf Prozent auf bis zu über 70 Prozent erhöhen. Doch nur wenige trauen sich auch einzugreifen: 2011 fand in Wien nur in 49 Prozent der Fälle eine Ersthelferreanimation vor Eintreffen des Rettungsdienstes statt. Als Grund für die unterlassene Hilfeleistung wurde von Befragten in erster Linie die Angst vor Fehlern und Unwissenheit angegeben.

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