Lipizzaner treten mit Sängerknaben auf

Zwei österreichische Kulturinstitutionen präsentieren in der Winterreitschule ein gemeinsames Programm. Bei „A Tribute to Vienna“ treten die Wiener Sängerknaben am 18. Oktober gemeinsam mit der Spanischen Hofreitschule auf.

„Wir nehmen unsere Gäste mit auf eine Reise in die Zeit Maria Theresias, auf der sie sowohl die hohe Schule der klassischen Reitkunst als auch wunderbare Lieder und Arrangements der Wiener Sängerknaben erwarten“, erzählt Elisabeth Gürtler, die Hofreitschul-Generaldirektorin.

Schulquadrille und Johann Strauss

In der gemeinsamen Vorstellung „A Tribute to Vienna“, die in etwa 70 Minuten dauern wird, präsentieren die jungen Sänger und die weißen Pferde am 18. Oktober jeweils mehrere Programmpunkte. Die Hofreitschule sieht die Schulquadrille, die Arbeit am langen Zügel und die Schulsprünge bzw. einen „Pas de Deux“ vor.

Die Sängerknaben haben für die Show sogar zwei Johann-Strauss-Werke neu ins Repertoire aufgenommen. „Dabei handelt es sich um den ‚Banditengalopp‘ und eine Neufassung es ‚Radetzkymarsches‘“, erzählt Gerald Wirth, Präsident und künstlerischer Leiter der Sängerknaben. Balleteinlagen der weißen Hengste und musikalische Darbietungen des wohl renommiertesten Knabenchors der Welt werden einander also abwechseln.

Wirth, Gürtler, Lipizzaner, Sängerknaben

APA/Herbert Pfarrhofer

Nicht nur Touristen sollen angesprochen werden

Bei der Programmpräsentation hoben Gürtler und Wirth die Gemeinsamkeiten der Kulturinstitutionen hervor. Denn die beiden Traditionshäuser verbindet nicht nur ihre jahrhundertelange Geschichte, sondern auch die öffentliche Verantwortung, österreichisches Kulturerbe zu wahren und zu pflegen. Gürtler dazu: „In der Vergangenheit hat es bereits vereinzelt gemeinsame Auftritte gegeben, nun ist es an der Zeit für eine Kooperation gewesen.“

Gürtler, Wirth bei der Präsentation am Flügel

APA/Herbert Pfarrhofer

Gürtler und Wirth präsentieren „A Tribute to Vienna“

„A Tribute to Vienna“ soll nicht nur Touristinnen und Touristen ansprechen, betonte Wirth. Auch die an Kulturgeschichte interessierte Bevölkerung zählt zum Zielpublikum. Zum ersten Mal wird das neue Programm am 18. Oktober zu sehen sein, weitere Termine sind schon festgelegt: 13. Dezember, 14. März, 4., 11. und 25. April, 5. und 19. Juni 2014. Wenn es nach Gürtler geht, ist es sogar wahrscheinlich, dass es im Ausland auch gemeinsame Auftritte geben wird.

Kaiserliches und UNESCO-Kulturerbe

Vor mehr als einem halben Jahrtausend, im Jahr 1498, legte Kaiser Maximilian I. den Grundstein für die Wiener Hofmusikkapelle, die k. k. Hofsängerknaben. Ursprünglich war ihre Aufgabe die musikalische Gestaltung der Heiligen Messe. Heute zählen die Wiener Sängerknaben zu den bekanntesten Chören der Welt und geben jährlich um die 300 Konzerte. Sie pflegen noch immer die kaiserliche Tradition und bestehen aus vier Eliteknabenchören.

Wirth, Gürtler, Lipizzaner, Sängerknaben

APA/Herbert Pfarrhofer

Die Spanische Hofreitschule Wien ist weltweit nicht nur die älteste, sondern auch die einzige Reitinstitution, an der seit über 440 Jahren die klassische Reitkunst überliefert und praktiziert wird. Ursprünglich diente sie der reiterlichen Ausbildung der kaiserlichen Familie. 2010 hat die UNESCO die klassische Reitkunst und die hohe Schule der Spanischen Hofreitschule zum Immateriellen Welterbe erklärt.

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