Bub misshandelt: Stiefvater in U-Haft

Ein einjähriger Bub soll von seinem Stiefvater schwer misshandelt worden sein. Ärzte stellten Dutzende Knochenbrüche fest. Über den 23-jährigen Lebensgefährten der Mutter wurde die U-Haft verhängt, berichtete die „Kronen Zeitung“.

Die 20-jährige Mutter des Buben ging am Donnerstag zum Hausarzt, weil ihr Sohn plötzlich aufgehört habe zu krabbeln, bestätigte die Polizei den Zeitungsbericht. Der Hausarzt schlug daraufhin Alarm und informierte die Ärzte im SMZ Ost. Beine und Arme des Kindes waren stark angeschwollen. Röntgenbilder zeigten bald das Ausmaß der Misshandlungen: Zu sehen waren darauf laut Polizei ältere und frische Brüche an beiden Beinen, den Armen, dem Schlüsselbein und den Rippen.

Mutter kann sich Verletzungen nicht erklären

Der Mutter sei es unerklärlich, so der Polizeisprecher Thomas Keiblinger: „Sie ist eigentlich nur zum Arzt gegangen, weil sich der Kleine anders verhalten hat, er ist mehr oder weniger lethargisch herumgelegen“. Sie habe bei der Diagnose der Ärzte angeblich einen Schock erlitten.

Eine Sprecherin des Wiener Krankenanstaltenverbundes (KAV) bestätigte, dass ein Kind mit mehreren Knochenbrüchen in das Spital gebracht worden sei. Es bestehe keine Lebensgefahr. „Dem Kind geht es den Umständen entsprechend gut. Es musste nicht in die Intensivstation aufgenommen werden“, sagte die Sprecherin.

Partner bestreitet alle Vorwürfe

Die Polizei wollte den 23-jährigen Lebensgefährten der Frau zunächst nur befragen. Dabei handelt es sich nicht um den Vater des Buben. Doch war dieser untergetaucht. Nach eineinhalb Tagen konnte ihn die Polizei ausforschen und festnehmen. Bei seiner Einvernahme bestritt der 23-Jährige zwar die Tat, verstrickte sich aber zunehmend in Widersprüche, weshalb gegen ihn die U-Haft verhängt worden ist.

Was konkret auf ihn als Täter hindeutet, will die Polizei derzeit nicht sagen. Die Knochenbrüche lassen auf einen Tatzeitraum von Ende September bis zuletzt schließen. Die Mutter wurde nicht angezeigt.

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